Rückblick auf die ERIH-Jahreskonferenz 2025 in Chemnitz

Eine Vielzahl von Einblicken, spannende Diskussionen und unzählige Gespräche am Rande: Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 Ländern erlebten in der vergangenen Woche eine inspirierende ERIH-Jahreskonferenz. Neben den Vorträgen und Workshops zum Thema “C the Unseen – Immaterielles Kulturerbe in der Industriekultur" gab es wieder ausreichend Gelegenheit zum fachlichen und persönlichen Austausch. Die diesjährige Europäische Kulturhauptstadt Chemnitz und der ERIH-Ankerpunkt Industriemuseum Chemnitz stellten dafür den perfekten Rahmen bereit.

Bereits der neu eingeführte ERIH-Mitgliedertag am 22. Oktober bot mit Stadtrundgang, Updates zu aktuellen ERIH-Aktivitäten, kurzen Lageberichten der nationalen ERIH-Repräsentanten aus ihren jeweiligen Ländern sowie diversen Austauschformaten ein abwechslungsreiches Programm. Das abendliche Get-Together mit Barbecue fand im Europas größtem Eisenbahnmuseum „Schauplatz Eisenbahn“ statt.

Am anschließenden Konferenztag begrüßte Dagmar Ruscheinsky, Kulturbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, die internationalen Gäste in der Europäischen Kulturhauptstadt und betonte die Wichtigkeit des industriellen Erbes für Chemnitz und Region. ERIH-Präsident Dr. Walter Hauser schloss mit seiner Begrüßung und Einführung in das Thema „Immaterielles Kulturerbe in der Industriekultur“ nahtlos daran an, gefolgt von neun Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Finnland, Griechenland, Portugal und Schottland/UK.

In einem halbstündigen Panel zum „Mehrwert der Kulturhauptstädte Europas – Auswirkungen auf das industrielle Erbe“ kamen Dr. Susanne Richter, Geschäftsführerin des Zweckverbands Sächsisches Industriemuseum, Anne Catherine Richard vom Centre national de la culture industrielle Luxembourg und Tomas Raboch, Leiter der Pilsenjoy Incoming-Agentur und Nationaler ERIH-Repräsentant für die Republik Tschechien, als Vertreterinnen und Vertreter der Kulturhauptstädte Chemnitz (2025), Esch-sur-Alzette (2022) und Pilsen (2015) zu einer übereinstimmend positiven Einschätzung. Die drei zum Teil sehr interaktiven Workshops am Nachmittag erarbeiteten praxisnahe Ideen und Anleitungen für den Umgang mit dem immateriellen industriellen Erbe. Den Schlusspunkt des Konferenzprogramms – in diesem Jahr übrigens vor überwiegend weiblichem Publikum – setzte wie immer eine Auswahl von Exkursionen. Diese führten zu verschiedenen Industriestandorten in der Region - KohleWelt in Oelsnitz, Textilfabrik Pfau in Crimmitschau, Zinngrube Ehrenfriedersdorf sowie die Alte Baumwolle in Flöha - und schlossen auch verschiedene „Makers Spaces“ der Kulturhauptstadt ein.

Wir danken Dr. Susanne Richter, Museumsleiter Jürgen Kabus und dem gesamten Team des Industriemuseum Chemnitz für die großartige Gastfreundschaft und die hervorragende Organisation der Konferenz im eigenen Haus. Das stimmungsvolle Abschluss-Dinner im Ausstellungsbereich und die spannende Führung durch die Sammlung setzten zum Ausklang ein echtes Highlight.