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Nationales Schiefermuseum in Llanberis: Welterbestatus für ERIH-Ankerpunkt

Ende Juli hat das UNESCO-Welterbekomitee die Schieferlandschaft im Nordwesten von Wales in die Liste der Welterbestätten aufgenommen. Zu den sechs Teilregionen, die das jetzt ausgezeichnete Gebiet umfasst, gehört auch ein ERIH-Ankerpunkt: das Nationale Schiefermuseum Llanberis. Es residiert in den ehemaligen Werksgebäuden des Dinorwig Schiefer-Steinbruchs, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts einmal der größte Schiefer-Steinbruch der Welt war. Weitere Industriedenkmäler in der Schieferregion sind die Snowdon-Bergbahn, die Festiniog-Bergbahn und die Schieferminen von Llechwedd.

In der Begründung des Welterbekomitees heißt es unter anderem: "Die Schieferlandschaft im Nordwesten von Wales veranschaulicht den Wandel, den die industrielle Schiefergewinnung und der Bergbau in der traditionellen ländlichen Umgebung des Snowdon-Massivs bewirkten. Das Gebiet, das sich von den Berggipfeln bis zur Meeresküste erstreckt, barg Chancen und Zwänge, denen sich Landbesitzer und Kapitalanleger im Rahmen groß angelegter industrieller Prozesse stellten, um die Agrarlandschaft während der Industriellen Revolution (1780-1914) in ein industrielles Zentrum für die Schieferproduktion umzuformen. Das Areal besteht aus sechs Teilen, von denen jeder einzelne Steinbrüche und Bergwerke, archäologische Stätten im Zusammenhang mit der industriellen Schieferverarbeitung, historische Siedlungen und Gärten, herrschaftliche Landhäuser, Häfen und Kais sowie Eisenbahn- und Straßensysteme umfasst, die die funktionalen und sozialen Verbindungen der industriellen Schieferlandschaft verdeutlichen. Das Gebiet war nicht nur für den Export von Schiefer von internationaler Bedeutung, sondern auch für den Export von Technologien und qualifizierten Arbeitskräften von den 1780er Jahren bis zum frühen 20. Jahrhundert." (CC-BY-SA IGO 3.0)

Grundlage der Bewerbung um den Welterbestatus war eine Reihe detaillierter archäologischer Studien, die die gesamte Bandbreite der Schieferindustrie abdeckten und die Zusammenarbeit mit Historikern und Fachleuten der Industriearchäologie einschlossen. Der Schwerpunkt lag dabei auf einem Gebiet, das weithin als historisches Kernland der walisischen Industrie anerkannt ist - das Snowdonia-Massiv. In seiner Blütezeit erwirtschaftete es 90 Prozent der walisischen Schieferproduktion und beschäftigte 75 Prozent der in diesem Sektor in Wales tätigen Arbeitskräfte.

Abgesehen von der walisischen Schieferregion um das Snowdon-Massiv hat das Welterbe noch weitere Standorte und Denkmäler der Industriekultur ausgezeichnet: den Leuchtturm von Cordouan in Frankreich, die Bergbaulandschaft von Rosia Montana in Rumänien sowie die Transiranische Eisenbahn. Liverpool dagegen, eine der wichtigsten maritimen Handelsstädte Englands und Vorreiter in der Entwicklung moderner Docktechnik, verliert seinen Welterbetitel – als dritter Standort überhaupt. Als Begründung werden, wie schon im Fall der Dresdner Waldschlösschenbrücke 2009, moderne Bauprojekte genannt, die den außergewöhnlichen Wert der Stätte beschädigten.

The Slate Landscape of Northwest Wales:
Nationales Schiefermuseum
Llechwedd Schieferminen
Snowdon Bergbahn
Festiniog Eisenbahn

Leuchtturm von Cordouan
Bergbaulandschaft von Rosia Montana
Trans-Iranian Railway