Die Vorträge
Ein gemeinsames Projekt dreier luxemburgischer Partner – dem industriekulturellen Netzwerk IK-CNCI (Laurie Kremer, Jennifer Muller), der Initiative Minett Unesco Biosphere (Yann Logelin) und dem luxemburgischen Arbeitsmuseum MUAR (Marieke Jarvis) – stellte den Podcast „Minett Mash-up“ vor, der sich vor allem an junge Erwachsene richtet. Sebastian Nicolai vom MUT e.V. aus Zeitz in Deutschland berichtete über die Herausforderungen des Vereins, der seit seiner Gründung 1994 das schwierige Spannungsverhältnis zwischen Braunkohleindustrie und Umweltschutz thematisiert. Kalle Kallio vom finnischen Arbeitsmuseum in Tampere monierte, dass Museen zu oft Geschichten von Gewinnern erzählen und unbequeme Wahrheiten unerwähnt lassen. Die Standorte des LWL-Industriemuseums suchen in ihren Ausstellungen laut ihrer Direktorin Dr. Kirsten Baumann Antworten darauf, wie sich die Vorstellungen von Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschrittsidee in Zukunft verändern werden. Zwei Beiträge aus Italien beschäftigten sich mit der Umsetzung einer Wasserroute in der zuletzt dürregeplagten Po-Ebene (René Capovin, Brescia, Musil – Museo dell‘Industria e del Lavoro) und den Herausforderungen eines integrierten Tourismuskonzeptes in Prato (Raffaele Bosi, Commune di Prato), das Industriekultur, produzierende Betriebe und Kulturinstitutionen kombiniert. Aleksandra Chabiera vom Polnischen Institut für Kulturerbe schließlich berichtete von den guten Erfahrungen mit Narrativen, die sich an der lokalen Identität orientieren, regionale Produkte einbeziehen und monothematisches Erzählen vermeiden.
Die Workshops
Vier Workshops am Nachmittag boten wie immer Gelegenheit zum gezielten Austausch in vorgegebenen Themengruppen. Die Erarbeitung einer Grundlage zum strukturierten Storytelling gehörte ebenso dazu wie die Definition einer Customer Journey und zukünftiger Zielgruppen. Besonders viel praktischen Input gab es in einem Workshop zur Kommunikation in den sozialen Netzwerken mit besonderem Fokus auf Instagram. Gerahmt wurde der Konferenztag traditionell von einem abwechslungsreichen Besichtigungsprogramm zu Standorten der Industriekultur in der Umgebung, unter anderem zum ERIH Ankerpunkt Nationales Erzbergbaumuseum in Rumelange.
Rückblick: ERIH-Konferenz 2022 in Esch-sur-Alzette
Die Einnahmen aus den Konferenzgebühren gehen dieses Jahr als Spende an die ERIH-Mitglieder im ukrainischen Kryvyi Rih. Wer gerne noch spenden möchte, kann dies über Paypal tun (bitte Betrag bis zum 30.11.2022 an germany@erih.net senden und als Zweck „Spende ERIH Ukraine“ angeben).