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Cultural route
ERIH NEWSLETTER NOVEMBER 2022

Herzlich willkommen zum ERIH-Newsletter im November mit vielfältigen News aus dem ERIH-Netzwerk. Wir blicken zurück auf die ERIH-Jahreskonferenz 2022 in Esch-sur-Alzette in Luxemburg, feiern den "Best Practices Award 2022" für das Tanz-Event WORK it OUT und freuen uns über einen neuen Ankerpunkt in Spanien. Außerdem – viele haben es schon bemerkt – gibt es ERIH seit dem Sommer auch auf Instagram. Aber auch darüber hinaus hat sich viel getan – der Newsletter bietet ein umfassendes Update der letzten Monate.

Die Themen im Überblick:

  • ERIH Meetings: ERIH-Jahreskonferenz 2022 Esch-sur-Alzette, Luxemburg
  • ERIH Award: "Best Practices Award 2022" für 5 Jahre WORK it OUT
  • ERIH Event: WORK it OUT Review und Relaunch
  • ERIH Umfrage: Nächstes Industriekultur-Barometer in 2023
  • ERIH Mitglieder: Neuer Ankerpunkt in Spanien
  • ERIH Medien: Neuer Instagram-Account
  • ERIH Website: Neue Beschreibungen von Standorten und Biografien
  • ERIH Branding: Videoeinladung zum Besuch der ERIH-Standorte
  • ERIH Kooperation: Zeitschrift "Industriekultur" feiert 100. Ausgabe
  • ERIH Termine: Save the date

 

Chania (GR). Museum of Typography
ERIH Meetings: ERIH-Jahreskonferenz 2022 in Esch-sur-Alzette, Luxemburg

Das Vergangene bewahren und Zukunft gestalten – für Europas Industriekultur ist das eine besondere Herausforderung. Denn der Blick auf das Industriezeitalter berührt heute zunehmend kritische Themen wie Ökologie, Zwangsarbeit und Kolonialismus. Dieser Perspektivwechsel und der Umgang damit spiegelte sich im Titel der diesjährigen ERIH-Konferenz: „Industriekultur inmitten der nächsten Industriellen Revolution – Neue Herausforderungen an das Storytelling“.

Der Einladung unserer luxemburgischen Gastgeber an den ERIH-Standort Belval – ein ehemaliges Hüttenwerk, das sich heute als modernes Stadtquartier der diesjährigen Europäischen Kulturhauptstadt Esch-sur-Alzette präsentiert – folgten ca. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ERIH-Netzwerk. Viele nutzten auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit, dem Konferenzprogramm am 20. Oktober und der ERIH-Mitgliederversammlung am Tag zuvor online zu folgen.

Wie können wir unsere "alten Geschichten" mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, Geschlechtergleichstellung und Inklusion in Verbindung bringen? So lautete eine der Fragen, die im Zentrum der Fachtagung standen und die ERIH-Vorstandsmitglied Dr. Walter Hauser vom LVR-Industriemuseum in seiner Einführung dazu nutzte, um Chancen und Potenziale einer neu verstandenen Industriekultur zu umreißen.

Die folgenden Vorträge griffen diese Fragestellung anhand von Fallbeispielen aus Deutschland, Finnland, Italien, Luxemburg und Polen auf.

Die Vorträge
Ein gemeinsames Projekt dreier luxemburgischer Partner – dem industriekulturellen Netzwerk IK-CNCI (Laurie Kremer, Jennifer Muller), der Initiative Minett Unesco Biosphere (Yann Logelin) und dem luxemburgischen Arbeitsmuseum MUAR (Marieke Jarvis) – stellte den Podcast „Minett Mash-up“ vor, der sich vor allem an junge Erwachsene richtet. Sebastian Nicolai vom MUT e.V. aus Zeitz in Deutschland berichtete über die Herausforderungen des Vereins, der seit seiner Gründung 1994 das schwierige Spannungsverhältnis zwischen Braunkohleindustrie und Umweltschutz thematisiert. Kalle Kallio vom finnischen Arbeitsmuseum in Tampere monierte, dass Museen zu oft Geschichten von Gewinnern erzählen und unbequeme Wahrheiten unerwähnt lassen. Die Standorte des LWL-Industriemuseums suchen in ihren Ausstellungen laut ihrer Direktorin Dr. Kirsten Baumann Antworten darauf, wie sich die Vorstellungen von Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschrittsidee in Zukunft verändern werden. Zwei Beiträge aus Italien beschäftigten sich mit der Umsetzung einer Wasserroute in der zuletzt dürregeplagten Po-Ebene (René Capovin, Brescia, Musil – Museo dell‘Industria e del Lavoro) und den Herausforderungen eines integrierten Tourismuskonzeptes in Prato (Raffaele Bosi, Commune di Prato), das Industriekultur, produzierende Betriebe und Kulturinstitutionen kombiniert. Aleksandra Chabiera vom Polnischen Institut für Kulturerbe schließlich berichtete von den guten Erfahrungen mit Narrativen, die sich an der lokalen Identität orientieren, regionale Produkte einbeziehen und monothematisches Erzählen vermeiden.

Die Workshops
Vier Workshops am Nachmittag boten wie immer Gelegenheit zum gezielten Austausch in vorgegebenen Themengruppen. Die Erarbeitung einer Grundlage zum strukturierten Storytelling gehörte ebenso dazu wie die Definition einer Customer Journey und zukünftiger Zielgruppen. Besonders viel praktischen Input gab es in einem Workshop zur Kommunikation in den sozialen Netzwerken mit besonderem Fokus auf Instagram. Gerahmt wurde der Konferenztag traditionell von einem abwechslungsreichen Besichtigungsprogramm zu Standorten der Industriekultur in der Umgebung, unter anderem zum ERIH Ankerpunkt Nationales Erzbergbaumuseum in Rumelange.

Rückblick: ERIH-Konferenz 2022 in Esch-sur-Alzette

Die Einnahmen aus den Konferenzgebühren gehen dieses Jahr als Spende an die ERIH-Mitglieder im ukrainischen Kryvyi Rih. Wer gerne noch spenden möchte, kann dies über Paypal tun (bitte Betrag bis zum 30.11.2022 an germany@erih.net senden und als Zweck „Spende ERIH Ukraine“ angeben).

ERIH Award: "Best Practices Award 2022" für 5 Jahre WORK it OUT

Auch die fünfte Ausgabe von WORK it OUT war ein Riesenerfolg. Über 1.600 Tänzerinnen und Tänzer gingen an 23 Standorten in 8 Ländern an den Start. Bisher hat die begleitende Social-Media-Kampagne mehr als 4,3 Mio. Menschen erreicht und der ERIH Facebook-Seite 490 neue Follower beschert. Wer nicht live dabei sein konnte, findet die Videos der diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und den Zusammenschnitt aller 23 Tanzvideos wie immer auf dem WORKitOUT-Kanal auf YouTube. Außerdem feiern wir dort Geburtstag: fünf Jahre WORK it OUT mit allen Highlights in einem rasanten, knapp dreiminütigen Video!

ERIH-WORKitOUT-Kanal auf YouTube

Die Bilder zeigen, wie viel Engagement und Begeisterung in ERIHs europaweitem Tanz-Event steckt. Dafür gab es jetzt eine schöne Auszeichnung: den „Best Practices Award 2022“ der Kulturrouten des Europarats für die Verdienste um die Industriekultur Europas. Besonders gefallen hat der Jury, dass WORK it OUT seit 2018 jährlich stattfindet – auch während der Covid-19-Pandemie – und besonders bei der jungen Generation regelmäßig große Resonanz erzielt.

ERIH erhält „Best Practices Award 2022“

ERIH Event: WORK it OUT Review und Relaunch

Noch einmal WORK it OUT – nach fünf Jahren möchten wir das Konzept auf den Prüfstand stellen und schauen, ob und wie das Format verändert werden könnte. Dazu bitten wir die ERIH-Mitglieder um Unterstützung. Mit einer kurzen Online-Umfrage wollen wir Feedback und Ideen von teilnehmenden und nicht teilnehmenden Standorten abfragen. Ende November trifft sich dann die Arbeitsgruppe WORK it OUT mit den begleitenden Agenturen zu einem Workshop. Die Ergebnisse teilen wir zeitnah auf den bekannten Kanälen.

Der Online Fragebogen kann bis zum 21.11.2022 ausgefüllt werden. Wir freuen uns über rege Beteiligung.

Online-Fragebogen WORK it OUT

ERIH Umfrage: Nächstes Industriekultur-Barometer in 2023

Seit seiner Premiere 2018 hat sich das Industriekultur-Barometer, das ERIH gemeinsam mit dem Referat Statistik und Umfragen des Regionalverband Ruhr durchführt, als wichtiger Gradmesser zur Lage der Industriekultur in Europa etabliert. Dies gilt besonders vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und anderer aktueller Krisen, die den Standorten viel abverlangen. Die Pandemie war auch der Grund, warum das letzte Industriekultur-Barometer auf 2021 verschoben werden musste. Um erneut eine Zweijahresbetrachtung zu erhalten, erfolgt die nächste Erhebung erst wieder im kommenden Jahr.

ERIH Industriekultur-Barometer

ERIH Mitglieder: Neuer Ankerpunkt in Spanien

Die ERIH-Familie hat ein neues Mitglied: den Ankerpunkt Energiemuseum Lichtfabrik im nordspanischen Ponferrada. Der mehrfach preisgekrönte Standort erzählt die Geschichte des Kraftwerks aus der Perspektive der Menschen, die dort gearbeitet haben, und entpuppt sich als spannende Zeitreise in die Anfänge der spanischen Energiewirtschaft. Besucher erfahren auf ihrem Museumsrundgang viel über die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung, aber auch über die Industrialisierung der gesamten Region und die Bedeutung des Energiesektors als eines der wichtigsten Industriezweige des Landes.

Energiemuseum Lichtfabrik

ERIH Medien: Neuer Instagram-Account

Mit ihren imposanten Maschinen und Gebäuden sind ERIH-Standorte hochgradig „instagramable“. Auch das Storytelling, das von Menschen und ihrem Werksalltag erzählt, passt gut zu Instagram und den Vorlieben seiner User. Höchste Zeit also, dass ERIH endlich seinen eigenen Instagram-Account bekommt. Das ist nun geschehen: Seit dem 15. Juli stellt das Team um Isabella Alfken vom Regionalverband Ruhr zwei- bis dreimal wöchentlich ERIH-Standorte vor und liefert Updates zu ERIH Events und Meetings – in Form von Fotos, Bildergalerien und Videos beziehungsweise Reels. Jetzt ERIH auf Instagram folgen und ERIHs Bildwelt neu entdecken. Kontakt zum ERIH Instagram Team über socialmedia@erih.net.

ERIH auf Instagram

ERIH Website: Neue Beschreibungen von Standorten und Biografien

Die ERIH-Website steht nie still und wächst stetig. Jüngster Zuwachs: die Beschreibung von 105 neu eingestellten Standorten und 10 Kurzlebensläufe von Frauen und Männern, die Europas Industriekultur geprägt und vorangebracht haben. Damit stellt die Website nun europaweit mehr als 2.200 Industriedenkmäler und -museen vor und bietet seinen Besuchern über 240 Biografien. Das unterstreicht den Anspruch von ERIH, mit seiner Online-Präsenz die umfangreichste touristische Informationsseite zur Industriekultur zur Verfügung zu stellen.

ERIH Webseite

ERIH Branding: Videoeinladung zum Besuch der ERIH-Standorte

Wofür steht ERIH? Welche Highlights bieten die Standorte ihren Besuchern? Warum ist Industriekultur so tief in der DNA der Europäerinnen und Europäer verankert? Und wie übersetzen Industriedenkmäler und -museen das alles in emotionale Erlebnisse? Darum geht es in dem neuen Video „Mit ERIH Europas Industriekultur entdecken. Erlebe die spannenden Zeugen der Industriellen Revolution“. Die zentrale Botschaft: ERIH ist Technikgeschichte „zum Anfassen“ in vielen Erscheinungsformen – vom individuellen Abenteuer bis zu Live Acts und Mega-Events inmitten gewaltiger Industriekulissen.

Video 'Mit ERIH Europas Industriekultur entdecken' auf
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Instagram

ERIH Kooperation: Zeitschrift "Industriekultur" feiert 100. Ausgabe

In jedem Heft der international renommierten Zeitschrift „Industriekultur“ nimmt ERIH die Leserinnen und Leser mit zu ausgewählten Industriedenkmälern und -museen. Deshalb ist die soeben erschienene 100. Ausgabe des Fachmagazins – herzlichen Glückwunsch an die Redaktion! – auch für uns ein Grund zum Feiern. Seit 2005 steuert ERIH in jeder Ausgabe vier Seiten aus der Feder des Journalisten Frieder Bluhm bei. Das sind in der Summe 71 Hefte, 284 Seiten und 182 Artikel, in denen wir 621 touristisch erschlossene Standorte der Industriekultur als attraktive Reiseziele vorgestellt haben. Wir freuen uns auf viele weitere Ausgaben!

Zum 100. Mal Zeitschrift "Industriekultur"

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ERIH Termine: Save the date

Im nächsten Jahr gastiert die ERIH-Jahreskonferenz vom [18. bis 20. Oktober 2023; verschoben auf]
8. bis 10. November
in Bilbao im spanischen Baskenland.
Den Termin und nähere Details zu WORK it OUT 2023 geben wir rechtzeitig hier und per E-Mail bekannt.


Weitere Veranstaltungen zum Thema Industriekultur(tourismus)