Wie lassen sich Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 25 Jahren für Industriekultur begeistern? Antworten dazu lieferte Ashleigh Taylor, HwB Torfaen (UK), in ihrem Vortrag über die Blaenavon World Heritage Youth Ambassadors. Ausgangspunkt des Projekts, das mittlerweile an fünf Weltkulturerbestätten in Großbritannien durchgeführt wird, ist die Beobachtung, dass Industriedenkmäler zwar mit Schulen zusammenarbeiten, Schüler und Studenten aber unter den Ehrenamtlichen im Bereich Industriekultur kaum vertreten sind. Um das zu ändern, stellt das Programm der Youth Ambassadors die Jugendlichen und ihren Lebensstil in den Mittelpunkt und benutzt das industrielle Erbe zunächst vor allem als Aufhänger für die Kontaktaufnahme, die zum Beispiel in Jugendclubs erfolgt. Die anschließende Bildung kleiner Gruppen gewährleistet, dass alle mitreden können und die Zusammenarbeit Spaß macht, auch weil sie das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit zur Lösung von Problemen fördert – Eigenschaften, die die Beteiligten auch im sonstigen Leben gut gebrauchen können. Die Jugendlichen organisieren ehrenamtlich Gemeindeveranstaltungen, helfen bei der Denkmalpflege, führen Audits durch, besuchen gemeinsam Museen und vieles mehr. Am Ende sollen sie die lokale oder regionale Industriekultur und ihren Einfluss auf die Gemeinschaft nicht nur verstehen, sondern auch eine aktive Rolle übernehmen und sich mit ihren Vorstellungen Gehör verschaffen.