Die Industrialisierung eröffnete Architekten und Ingenieuren mit den laufend verbesserten Werkstoffen Eisen und Beton ungeahnte neue Potenziale. Die Möglichkeiten der Architektur erweiterte zuerst das Eisen, der laufend optimierte Grundwerkstoff der industriellen Revolution: Aus Eisen und Glas ... mehr
Die Industrialisierung eröffnete Architekten und Ingenieuren mit den laufend verbesserten Werkstoffen Eisen und Beton ungeahnte neue Potenziale.
Die Möglichkeiten der Architektur erweiterte zuerst das Eisen, der laufend optimierte Grundwerkstoff der industriellen Revolution: Aus Eisen und Glas entstanden lichtdurchflutete Gewächshäuser wie 1848 das Palmenhaus im Londonder Stadtteil Kew oder 1851, ebenfalls in London, Joseph Paxtons berühmter „Crystal Palace“. Paxton verwendete vorfabrizierte Glasscheiben und Eisen- bzw. Holzträger und nahm damit die Standardisierung vorweg, die im industrialisierten Bauen des 20.Jahrhunderts zur Norm wurde.
Als zweites neues Material stand Architekten ab 1867 der Stahlbeton zur Verfügung, ein Verbundwerkstoff, den der französische Gärtner Joseph Monier zuerst für Pflanzenkübel entwickelt hatte. Dank der innigen Verbindung von Stahlstäben oder Stahlgeflechten, die Zugkräfte aufnehmen, mit einer Hülle aus Beton, die Druckkräfte abfängt, können aus diesem Material gewaltige, frei tragende Gewölbe gebaut werden. Ab der Jahrhundertwende entstanden zunehmend Fabrikhallen, Brücken und Wohnhäuser aus Stahlbeton.
Zu dieser Zeit spitzte sich der Gegensatz zwischen Ingenieuren und Architekten, zwischen funktionalem Bauen und Bau-Kunst zu. In Großbritannien hatte sich im 19. Jahrhundert aus dem Berufsstand des „Mühlen-Baumeisters“ der „civil engineer“ entwickelt: Der Hoch- und Tiefbau-Ingenieur, der nicht nur etwas vom Bauen, sondern auch von der maschinellen Ausstattung der Fabriken verstand. Ein berühmter Vertreter ist Sidney Stott, der mit mehrgeschossigen Spinnereien bei Manchester begann und später zum Beispiel in der Textilregion im niederländisch-deutschen Grenzgebiet baute.
Dagegen beriefen sich traditionsbewusste Architekten auf handwerkliche Qualität und die Baukunst des Mittelalters. In Großbritannien gewann Ende des 19. Jahrhunderts die „Arts-and-Crafts“-Bewegung Einfluss, in Frankreich analysierte Eugène-Emmanuel Viollet-Le-Duc die Konstruktionsprinzipien der Gotik. Vor allem in Deutschland und Österreich pflegte man den Jugendstil, auch im Industriebau, etwa in der Maschinenhalle der Dortmunder Zeche „Zollern“.
Nach der Jahrhundertwende bildete sich in Deutschland eine Gruppe engagierter Architekten, die künstlerische Gestaltung mit modernen Materialien und funktionalem Bauen verbanden. Wegbereiter war Peter Behrens, seit 1907 künstlerischer Beirat des Energie-Giganten AEG. Er errichtete in Berlin eine Turbinenfabrik aus Beton, Stahl und Glas: Funktional angelegt als lange, stützenfreie Produktionshalle mit Fenstern bis zum Dach, und doch durch eine Fassade mit massiven Ecken und kräftigen Pfeilern traditionsbewusst inszeniert.
Sein Mitarbeiter Walter Gropius entwickelte dieses Konzept 1911 mit einer Schuhleistenfabrik für die „Fagus-Werke“ in Alfeld weiter. Er entwarf eine Fassade aus Glasfenstern in dünnen Eisenrahmen, in die nur schmale Ziegelpfeiler eingefügt sind, so dass der Bau den Eindruck von Transparenz und Leichtigkeit erweckt. Zu einer Ikone der modernen Architektur wurden die Ecken des Verwaltungsgebäudes, die ganz aus Glas-Fenstern bestehen und ohne Eckpfeiler auskommen, weil Gropius die tragenden Stützen ins Innere des Gebäudes verlagert hat. Daraus entwickelte sich die durchgehende, vorgehängte Fensterfassade, „Curtain-Wall“ („Wand aus Vorhängen“) genannt: ein prägendes Architektur-Merkmal des 20. Jahrhunderts.
Die radikalste Lösung im Industriebau wurde in den USA gefunden. Für die Ford-Werke, die als erste konsequent die Fließband-Arbeit einsetzten, baute Albert Kahn 1908 bei Detroit die entsprechende Fabrik: Eine lange ebenerdige Halle, in der die Autos alle Fertigungschritte nach einander durchliefen, aus vorgefertigten Stahlgerüsten in kurzer Zeit errichtet und mit neuen Modulen beliebig erweiterbar.
Welterbe Grand Hornu
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Welterbe Fagus-Werk
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Alfeld an der Leine, Deutschland
LWL-Museum Zeche Zollern
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Dortmund, Deutschland
Welterbe Zollverein
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Zeche Zollverein Schacht XII
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Zeppelin Museum
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Historisch-Technisches Museum
Im Kraftwerk
17449
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Parc Explor Wendel
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Centro Italiano della Cultura del Carbone
Grande Miniera di Serbariu
09013
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Wasserkraft-Museum
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Cedegolo, Italien
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Welterbe Ir. D.F. Wouda Dampfpumpstation
Ir. D.F. Woudagemaal
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Sphinxquartier
Sphinxkwartier
Fenikshof 1
6211 AX
Maastricht, Niederlande
DRU Industrial Park
CIVON Innovatiecentrum
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7071 BV
Ulft, Niederlande
Kraftmuseum. Norwegisches Wasserkraft- und Industriestadtmuseum
Kraftmuseet. Norsk vasskraft- og Industristadmuseum
Naustbakken 7
5770
Odda-Tyssedal, Norwegen
Kulturzentrum EC1 Łódź
EC1 Łódź - Miasto Kultury
Ul. Tuwima 46
90-021
Lódź, Polen
Energiemuseum Lichtfabrik
La Fábrica de Luz. Museo de la Energía
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Ponferrada, Spanien
Zeche Pozo Soton
Pozo Soton
Linares, AS-17
33950
San Martin del Rey Aurelio, Spanien
Katalonisches Wissenschafts- und Industriemuseum
Museu nacional de la Ciéncia i de la Tècnica de Catalunya (mNACTEC)
Rambla d’Ègara 270
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Terrassa, Spanien
Sayner Hütte
In der Sayner Hütte 4
56170
Bendorf-Sayn, Deutschland
Jahrhunderthalle Bochum
An der Jahrhunderhalle 1
44793
Bochum, Deutschland
Zentralwerkstatt Pfännerhall
Grubenweg 4
06242
Braunsbedra, Deutschland
Technikmuseum "Hugo Junkers" Dessau
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Dessau, Deutschland
Stahlhaus | Siedlung Törten
Stahlhaus – Info-Punkt der Stiftung Bauhaus Dessau für die Siedlung Dessau-Törten
Südstraße 5
06849
Dessau, Deutschland
Kokerei Hansa
Emscherallee 11
44369
Dortmund, Deutschland
Zeche Ewald | Landschaftspark Hoheward
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Werner-Heisenberg-Straße 14
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Bodan-Werft
Bodanstraße
88079
Kressbronn am Bodensee, Deutschland
Haus der Energie und Umwelt
Casa dell’Energia e dell’Ambiente – Fondazione AEM-Gruppo A2A
Piazza Po, 3
20144
Mailand, Italien
Nirvana Studios
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Shrewsbury Flaxmill Maltings
Spring Gardens
Ditherington
SY1 2SX
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Hauptbahnhof Antwerpen
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