1747 entdeckte man in Preussen, dass heimische Rüben den gleichen Zucker enthielten wie das Zuckerrohr. Durch Züchtung stieg der Zuckergehalt, bis man um 1800 die industrielle Gewinnung von Zucker aus Rüben entwickeln konnte. Die erste Rübenzuckerfabrik arbeitete 1802 im schlesischen Cunern (Konary, Polen). Ab 1835 ermöglichte der deutsche Zollverein gute wirtschaftliche Bedingungen für den Anbau von Zuckerrüben und die Rübenzuckerindustrie. Bis zum Jahr 1900 wurden in Deutschland über 600 Rubenzuckerfabriken gegründet, darunter 1872 die Zuckerfabrik Oldisleben.
Seit 1872 ist das Hauptfabrikationsgebäude aus Muschelkalk und Rotsandstein fast unverändert. Innen kommt man in eine Zeitkapsel mit vorbildlich restaurierten 6 Dampfmaschinen, historischen Apparaten und Transmissionen aus der Zeit von 1880 bis etwa 1925. 1945 war die Ausrüstung der Fabrik so alt, dass sie für die Demontage durch die Sowjetarmee unattraktiv war. In der DDR-Zeit fehlte das Kapital für die Modernisierung. Die engagierten Mitarbeiter konnten die alten Anlagen betriebsfähig halten. Noch in der Kampagne 1990 konnte man 6 Dampfmaschinen in Betrieb sehen, die Pumpen, Verdichter, den Generator und Transmissionswellen antrieben.
Die Realität der DDR-Industrie wird in Kantine und Sanitätsraum dokumentiert. Die Stiftung Kulturgut Zuckerfabrik Oldisleben übernahm das technische Denkmal 2021 von der Südzucker AG und sorgt heute für dessen Erhaltung und Öffnung für Besucher.
Zuckerfabrik Oldisleben
Esperstedter Strasse 9
06577 An der Schmücke
Deutschland
+49 (0) 34673 - 78562
Homepage
Empfohlene Aufenthaltsdauer: | 1-3 Stunden |
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Dauer einer geführten Tour: | 20, 60, 120 Minuten |
Eintritt: | kostenpflichtig |
Barrierefreier Zugang: | bitte Hinweise auf Webseite beachten |
April bis Oktober:
Geführte Besichtigungstouren nach Voranmeldung