Die Technologie zur Zuckergewinnung aus Rüben ist eine Entdeckung des preußischen Chemikers Andreas Markgraff aus dem Jahr 1747. 1797 eröffnete sein Schüler Franz Achard die erste Zuckerfabrik in Schlesien, und im 19. Jahrhundert erhielt die Industrie Unterstützung von der preußischen Regierung.
Das Werk im thüringischen Oldisleben – ein Steingebäude, das im Inneren von einer Konstruktion auf gusseisernen Säulen getragen wird – errichtete eine Genossenschaft 1872 neben einer früheren Zuckerfabrik der 1830er Jahre. Es nahm am 27. Februar 1873 die Produktion auf, überragt von einem 41,5 Meter hohen Ziegelschornstein. Der Betrieb endete am 18. Dezember 1990. Damit verlor Europa die letzte Fabrik, die noch Technologien aus den 1870er Jahren einsetzte. Später wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. Die Anlage umfasst sechs zwischen 1889 und 1925 installierte Kessel, eine Diffusionsbatterie von 1906, einen Kalkofen anno 1898 und eine noch funktionsfähige, 300 PS starke Dampfmaschine von 1915; alle Maschinen sind vorbildlich restauriert. Auf Wunsch erhalten Besucher eine Führung durch das Werk. Der Rundgang durch die umfangreichen Gebäude beginnt mit einem 20-minütigen Film.
Zuckerfabrik Oldisleben
Esperstedter Strasse 9
06577 An der Schmücke
Deutschland
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