Zeche Pozo Soton

Wie fühlt es sich an, ein Bergarbeiter zu sein? In der Zeche Pozo Sotón können Besucher das erleben - buchstäblich hautnah, denn die geführte Tour durch die Unterwelt der Stollen erfordert eine gute Kondition und ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Los geht es mit dem Einkleiden: Wechselunterwäsche, Blaumann, Helm und Lampe, nicht zu vergessen das Atemschutzgerät für den Fall, dass die Luft dünn wird. Eine Schüttelfahrt im Fahrstuhl führt hinunter auf Ebene 8 in 386 Metern Tiefe. Dort wartet bereits die erste große Herausforderung: „La Jota“, ein schräger Verbindungsschacht mit 43 Grad Neigung und 100 Meter langer, enger Treppe. Licht geben nur die Helmlampen, je nach Grubenwetter ist die Luft frisch oder stickig. Rund fünf Kilometer lang geht es durch die unterirdische Welt der Stollen bis hinab auf Ebene 10 - 556 Meter unter der Erdoberfläche! Unterwegs erfahren die Besucher, wie Wasserhaltung, Wetterführung, Kommunikation und Grubenbahn funktionierten. Ein senkrecht verlaufender Kohleflöz und eine Schlitzfräse veranschaulichen den Abbau der Kohle. Wer nach der Rückkehr ans Tageslicht noch Kraft hat, schließt die geführte Besichtigung der Tagesanlagen an, darunter die beiden 33 Meter hohen Zwillingsfördertürme und die einst hochmoderne Kohlesortieranlage.

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Zeche Pozo Soton
Pozo Soton
Linares, AS-17
33950 San Martin del Rey Aurelio
Asturias
Spanien
+34 (0) 630 - 119642
Homepage

Geschichte

Zwei Fördertürme, flankiert von einer überdachten Kohlesortieranlage und einer Maschinenhalle mit Siemens-Förderanlage und mehreren Kompressoren: Diese Highlights bilden das Zentrum der heutigen Zeche Pozo Sotón. Entstanden sind sie in den Jahren 1917-23 im Zuge einer umfassenden Modernisierung, die mit einer deutlichen Vertiefung der Schächte einherging. Die Anfänge des Bergwerks reichen jedoch viel weiter zurück. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts beauftragte der damalige König Karl IV. den Militäringenieur Fernando Torres Casado mit der Prospektion von Kohlevorkommen in Asturien. Der wurde 1792 südöstlich von Oviedo in der Gemeinde von San Martin del Rey Aurelio fündig. Allerdings sollte erst der Engländer William Partington, Gründer der ersten Gaswerke von Madrid, 1845 mit der Kohleförderung beginnen. Nachdem seine Firma, die Compañía Cantábrica de Santa Ana, 1867 Konkurs anmelden musste, ging die Zeche nach diversen Besitzerwechseln 1877 in die Hände der Gebrüder Herrero (Hermanos Herrero) über. Zu jener Zeit gelangte ein Teil der geförderten Kohle per Bahn zum Hafen von Gijón, die größte Menge jedoch nahm Duro y Compañía ab, ein rasch wachsendes Unternehmen, das 1850 in der Nachbargemeinde Langreo seinen ersten Hochofen angeblasen hatte. 1900 übernahm Duro neben anderen Zechen in der Region auch die Grube Pozo Sotón und gab ihr mit der Modernisierung 1917-23 ihr heutiges Gesicht, das sich ungeachtet verschiedener Erweiterungen nicht mehr wesentlich veränderte. Bis 2014 wurde hier Kohle gefördert, seit 1967 unter staatlicher Ägide und mit bis zu 1.500 Beschäftigten.

Die Bemühungen, die „Kathedrale des asturischen Kohlebergbaus“ unter Denkmalschutz zu stellen, begannen bereits am 1. Februar 2013. Heute zählt der Standort zu den 100 wichtigsten Industriedenkmälern Spaniens. Zwei geführte Touren erschließen die Zeche. Eine bietet einen Rundgang durch die Tagesanlagen, die andere dauert vier Stunden und ist eine ebenso beeindruckende wie anspruchsvolle Untertage-Expedition, die körperliche Fitness zwingend voraussetzt.

Dauer einer geführten Tour:90 Minuten
Eintritt:kostenpflichtig
Barrierefreier Zugang:bitte Hinweise auf Webseite beachten
Angebote für Kinder:
Gastronomie:
Museumsshop:ja
  • Führungen für Kinder