Welterbe Big Pit Nationales Kohlemuseum

Kleiner Ort – große Wirkung: Das südwalisische Städtchen Blaenavon war einst Speerspitze der Industriellen Revolution. 200 Jahre lang drehte sich hier alles um Kohle und Eisen. Das hat nicht nur die Landschaft geprägt, sondern auch die Menschen – so sehr, dass sie die Vergangenheit wieder zum Leben erweckt haben. Den Höhepunkt dieser Zeitreise bildet die Zeche Big Pit, jetzt National Coal Museum. Ein Aufzugkäfig befördert die Besucher 90 Meter in die Tiefe. Die Führung durch Stollen und unterirdische Pferdeställe übernehmen ehemalige Kohlekumpel. Klar, daß die viel zu erzählen haben! Wer es bequemer liebt, bleibt über Tage und erlebt die Welt der Minenarbeiter in einem nachgebauten Stollengang. Zu besichtigen sind außerdem die Bäder der Bergleute, eine Schmiede und der Maschinenraum der Zeche. Eine Attraktion für sich bilden die stattlichen Reste der Eisenhütte von Blaenavon, die zu den besterhaltenen ihrer Art zählt. Neben den wuchtigen Brennöfen wirken die bescheidenen Hütten der Erzarbeiter geradezu winzig. Es ist dieser unverfälschte Charakter einer frühen Industrielandschaft, dem Blaenavon seine Anerkennung als Welterbe verdankt.

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Welterbe Big Pit Nationales Kohlemuseum
NP4 9XP Blaenavon
Torfaen
Vereinigtes Königreich
+44 (0) 2920 - 573650
Homepage

Geschichte

Als 1789 in Paris die Französische Revolution losbrach, arbeitete man in Blaenavon fieberhaft an einer ganz anderen Revolution: der Industriellen! Nur ein Jahr zuvor war das örtliche Eisenhüttenwerk in Betrieb gegangen. Das Revolutionäre daran: Die insgesamt sechs Brennöfen arbeiteten nicht wie damals üblich mit Wasserkraft, sondern erhielten ihre Energie von einer Dampfmaschine. Die Investition sollte sich lohnen: Erst 1902 wurde der Betrieb eingestellt. In der Zwischenzeit, um die Mitte des 19. Jahrhunderts, war - ebenfalls am Ortsrand von Blaenavon – die Zeche Big Pit entstanden. Ihre oberirdischen Anlagen wurden 1939 erneuert. 1983, drei Jahre nach dem unwiderruflichen Ende der Kohleförderung, öffnete die Zeche erneut ihre Tore – als Museum. Seitdem fahren statt Kumpeln Besucher in den Hauptschacht ein und lassen sich von einheimischen Bergleuten erzählen, wie so eine Grube funktioniert.

Auch das Hüttenwerk kann man besichtigen. Das zugehörige Besucherzentrum veranschaulicht mit Hilfe verschiedener Modelle die Funktionsweise der ehemaligen Industrieanlage.

Die gleichzeitige Entwicklung von Kohleförderung und Eisenverhüttung war eine der wichtigsten Triebkräfte der Industriellen Revolution. Blaenavon, überhaupt der gesamte Süden von Wales standen im Zentrum dieser Umwälzungen. Das Ergebnis war eine neue Lebens- und Arbeitswelt. Dazu gehörten die Grubenarbeiter und Erzschmelzer, aber auch halbwüchsige Jungen, die unter Tage die Wettertüren bedienten, und Frauen, die das Eisenerz aus den Bächen fischten. Im Ortsbild von Blaenavon ist dies alles noch unmittelbar greifbar: Hüttenwerk und Zeche, Kirche und Werksschulen, die Häuser der Eisenfabrikanten und das Arbeiterinstitut sind lebendiger Ausdruck einer mehr als zweihundertjährigen Industriegeschichte.

Empfohlene Aufenthaltsdauer:3 Stunden
Dauer einer geführten Tour:60 Minuten
Eintritt:frei
Barrierefreier Zugang:bitte Hinweise auf Webseite beachten
Angebote für Kinder:
Gastronomie:
Besucherzentrum beim Objekt:ja
Museumsshop:ja

täglich 09.30-17.00 Uhr, letzter Einlaß 16.00 Uhr
Grubenfahrten 10.00-15.30 Uhr

  • Führungen möglich