Wiesmoor ist eine niedersächsische Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern. Sie liegt 30 Kilometer südwestlich von Wilhelmshaven, unweit der Grenze zu den Niederlanden. Die Besiedlung der nahegelegenen Feuchtgebiete begann in den 1780er Jahren. Die Stadt selbst entstand im Zusammenhang mit dem 1906 eröffneten Nordgeorgfehnkanal, der der Entwässung der Feuchtgebiete diente sowie Transportmöglichkeiten bot. Ziel der Stadtgründung war die Ausbeutung der Torfvorkommen im industriellen Maßstab, um sie insbesondere als Brennstoff für ein von Carl Friedrich von Siemens (1872-1941) geplantes Kraftwerk zu nutzen, das 1909 seinen Betrieb aufnahm. Das Torfkraftwerk wich 1966 einem Gasturbinenkraftwerk, das 1995 abgerissen wurde. Die Abwärme des Kraftwerks erzeugte Wärme für Gewächshäuser, in denen Blumen und Gemüse wuchsen, was der Stadt den Ruf einer "Blumenstadt" einbrachte. Während des Zweiten Weltkriegs entstand in der Gegend ein Lager für Zwangsarbeiter, die als Torfstecher arbeiten mussten.
Das seit 1988 schrittweise aufgebaute Freilichtmuseum enthält zahlreiche Gebäude, die die Neubesiedlung der niedersächsischen Moorlandschaften von der Mitte des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zeigen. Es zeigt auch die Geschichte des Torfabbaus in der Region. Die Gebäude sind zum Teil original, zum Teil hierher verlegt und zum Teil nach anderen Vorbildern rekonstruiert. Zu sehen sind unter anderem ein Dorfladen, ein Backhaus, ein typisches Kolonistenhaus, eine Schmiede, ein Sägewerk, eine Schule und ein Brunnen. Zu den Ausrüstungen der Torfindustrie gehören große Maschinen - dieselbetriebene Torfstecher, Bagger und Förderbänder. Eine Schmalspurbahn, die den Torf um das Gelände herum transportierte, ist noch in Betrieb und bringt Besucher vom Blumenmarkt in Wiesmoor. In der Nähe schwimmen zwei Segelkähne mit flachem Boden, die den Torf in die Städte und an die Nordsee transportierten.
Torf- und Siedlungsmuseum
Torf-und Siedlungmuseum
Resedaweg 18
26639 Wiesmoor
Deutschland
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