Technisches Museum Tobiashammer

Die Kleinstadt Ohrdruf in Thüringen liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Erfurt und stand 500 Jahre lang im Zeichen der Eisenverarbeitung. 1482 entstand hier an den Ufern der Ohra eine wassergetriebene Schmiede, die 1592 in den Besitz von Tobias Albrecht gelangte und fortan Tobiashammer genannt wurde. Die Albrechtfamilie blieb bis 1816 Eigner der Anlage. Im 17. und 18, Jahrhundert produzierte das Werk vor allem Sensen, Sicheln, Pflugscharen und Waffen. Sie bestanden aus Schmiedeeisen und waren manchmal mit Stahlrändern verstärkt. Später hielt die Kupferverarbeitung Einzug, und zu der Produktpalette aus Kupferblech zählten Töpfe, Kannen, Waschzuber und Kessel für Bierbrauereien. Mitte des 19. Jahrhunderts erweiterte sich der Betrieb um ein Walzwerk für Eisenplatten und eine zweite Hammerschmiede.

1983 erhielt die Schmiede Denkmalstatus. Zu sehen sind fünf große Schwanzhämmer, ein Walzwerk des 19. Jahrhunderts und verschiedene Werkzeugmaschinen, allesamt angetrieben von vier Wasserrädern. Die wassergetriebenen Hämmer können die Besucher auch im Schaubetrieb erleben. Ein jährliches Schmiede-Symposion zieht viele Kunstschmiede an, deren Werke in einem nahegelegenen Skulpturenpark ausgestellt werden. Seit 1988 besitzt das Museum zudem eine sehr große Dampfmaschine, die 1920 in der thüringischen Maxhütte Unterwellenborn in Betrieb genommen worden war und deren doppelter Tandemmotor 12.000 PS hat.

Technisches Museum Tobiashammer
Technisches Museum Tobiashammer
Suhler Strasse 34
9985 Ohrdruf
Deutschland
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