Viele Jahrhunderte lang war Halle eines der bedeutendsten Zentren der Salzproduktion in Deutschland. Der Name der Stadt entspricht einem alten indogermanischen Wort für Salz und der erste urkundliche Hinweis auf Solequellen in der Umgebung datiert in das Jahr 961 n. Chr. Im 15., 16. und 17. Jahrhundert erzeugten Salzsieder oder „Halloren“ das Salz durch Verdunstung der Sole in zahlreichen kleinen „Siedehäusern“, deren Ausstattung in vielerlei Hinsicht den Beschreibungen von Georgius Agricola (1494-1555) in seiner Gesamtdarstellung des Berg- und Hüttenwesens De Re Metallica glich.
In Kübelwagen gelangte die Sole von den Quellen zu den Siedehäusern. Dort wurde sie über Feuern aus Holz und Stroh in Pfannen zum Kochen gebracht und – um den Verdunstungsprozess zu beschleunigen – mit Zusätzen von Rinderblut und Bier vermischt. 1680 ging Halle, das bis dahin den Bischöfen von Magdeburg unterstand, in den Besitz des preußischen Königreichs über. 1719 befahl König Friedrich Wilhelm I. den Bau einer großen Saline auf einer Insel zwischen zwei Flussarmen der Saale. Als Heizmaterial diente seit der Mitte des 18. Jahrhunderts Braunkohle, die es in der Gegend reichlich gab. 1865 nahm eine dampfgetriebene Pumpe ihren Dienst auf.
Die Saline blieb bis 1964 in Betrieb und dient heute als Salzmuseum. Es besteht aus Gebäuden unterschiedlichster Epochen – einige von ihnen gehen auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Die Ausstellung über die Geschichte der Salzherstellung in Halle und die Lebensumstände der „Halloren“ logiert in einem ehemaligen Fasslager. Jeden Monat wird hier per Tankwagen angelieferte Sole in einer Siede- und Trockenpfanne verkocht, die in den 1960er Jahren im Stil des 19. Jahrhunderts angefertigt wurde. Das so produzierte Salz geht an Bäcker und eine Essiggurkenfabrik. Auch Museumsbesucher können es erwerben.
Technisches Halloren und Salinemuseum
Mansfelder Strasse 52
06108 Halle
Deutschland
+49 (0) 345 - 20250
Homepage
Empfohlene Aufenthaltsdauer: | 2 Stunden |
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Eintritt: | kostenpflichtig |
Barrierefreier Zugang: | bitte Hinweise auf Webseite beachten |
Dienstag - Sonntag 10.00-17.00 Uhr
Donnerstag Eintritt frei