Die Sammlungen des Staatlichen Landwirtschaftsmuseums Tschechiens gehen auf die Weltausstellung (beziehungsweise Jubiläumsausstellung) 1891 in Prag zurück. Nach deren Ende waren sie zunächst Teil des Ethnografischen Museums, doch wurden sie 1918 als eigenständige Sammlung ausgegliedert und an verschiedenen Orten gezeigt. 1937-39 erhielt die landwirtschaftliche Sammlung einen prachtvollen Museumsbau im Prager Bezirk Letnà, ganz in der Nähe des Staatlichen Technikmuseums. Der Architekt Milan Babuška (1884-1953) errichtete es im modernistischen Stil. Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Nazis das Gebäude. Das war zugleich der Beginn einer fast 50-jährigen Wanderschaft des Landwirtschaftsmuseums durch Ausstellungsorte in den verschiedensten Teilen der damaligen Tschechoslowakei.
1994 kehrte die Sammlung in seinen ursprünglichen Museumsbau zurück. Die Dauerausstellung widmet sich unter anderem der Geschichte der tschechischen Lebensmittelindustrie während des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine besondere Abteilung zeigt die wichtigsten 20 Ausstellungsstücke, darunter tragbare Motoren, Traktoren und Dreschmaschinen. Dem Museum angegliedert sind vier Zweigstellen in anderen Teilen Tschechiens. Das tschechische Landmuseum in Kačina beschäftigt sich mit der technischen Entwicklung und präsentiert unter anderem landwirtschaftliche Geräte und Handwerke. Maschinen stehen im Mittelpunkt der Zweigstelle in Cáslav, die europaweit eine der größten Sammlungen an Traktoren und Pflügen ihr Eigen nennt. Waldwirtschaft, Fischerei und Jagd heißen die Themen des Museums in Ohrada, während es in Valtice vor allem um Garten- und Weinkultur geht.
Staatliches Landwirtschaftsmuseum
Národni Zemĕdĕlské Muzeum
Kostelni 1300/44
17000 Prag
Tschechien
+420 (0) 220 - 308200
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