Die Erforschung der Bauernhäuser begann in Rumänien, noch bevor Artur Hazelius das Freilichtmuseum Skansen in Stockholm gründete. Eine Auswahl von Häusern wurde 1867 auf der internationalen Ausstellung in Paris gezeigt. Urheber der Präsentation war der Politiker Alexandru Odobescu (1834-95), der in der französischen Hauptstadt Archäologie studiert hatte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren gleich mehrere Ausstellungen über die bäuerliche Kultur zu sehen.
Das heutige Museum entstand 1936 auf Veranlassung von Dimitrie Gusti (1880-1955), Soziologin und rumänische Bildungsministerin der Jahre 1932-33, die in Berlin und Leipzig studiert hatte und Pionierarbeit für die Erforschung des bäuerlichen Lebens und der Dorfgemeinschaften leistete. Das Museum liegt im Herastrau-Park, nimmt eine Fläche von 14 Hektar ein und umfasst rund 360 Gebäude sowie Sammlungen von 60.000 Objekten und 250.000 Dokumenten über Rumäniens Bauernkultur. Zu den Exponaten zählen zahlreiche Bauernhöfe, Windmühlen, eine Ölpresse von 1794, Öfen zum Räuchern von Früchten, eine Küferei aus dem 19. Jahrhundert, Fischereigeräte in großer Vielfalt, Walkmühlen, eine Töpferei aus Olari Horezu, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts einen Namen für die hohe Qualität ihrer Produkte machte, und eine Bergbauanlage aus den Karpaten mit Mahlwerk und Erzwaschanlagen. Das Museum ist Schauplatz zahlreicher Theaterproduktionen und Volkstanz-Aufführungen.
Staatliches Dorfmuseum”Dimitrie Gusti”
Muzeul Naţional al Satului ‘Dimitrie Gusti’
Soseaua Kiseleff 28-30
011347 Bukarest
Rumänien
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