Siedlung Eisenenheim und Museum

Die Arbeiterkolonie Eisenheim in Oberhausen wurde Mitte der 1970er Jahre zu einem der ersten internationalen Streitfälle der Industriearchäologie. Die Eisenverarbeitung in der Region setzte 1758 ein. In der Folgezeit entstanden hier die wichtigsten Zechen und Werke der Gutehoffnungshütte. Die Siedlung besteht aus Häusern verschiedener Art, die zwischen den 1840er Jahren und dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstanden und sich um einen zentralen Gartenbereich gruppieren. Eisenheim drohte in den frühen 1970er Jahren der Abriss, doch der Kunsthistoriker Roland Gunter (geb. 1936) machte die Siedlung international bekannt, forderte auf der ersten TICCIH-Konferenz in England 1973 redegewandt ihren Erhalt und brachte eine Reihe bedeutender ausländischer Wissenschaftler dazu, den Standort zu besuchen. Im folgenden Jahr ließ er sich mit seiner Frau Janna in einem Haus in Eisenheim nieder, und 1975 beschloss die Stadtverwaltung Oberhausen, die Kolonie zu erhalten. 2003 eröffneten in der Nähe seines Hauses eine wissenschaftliche Bibliothek, der "Blaue Turm der vielen Bücher" und ein "Garten der Dichter".

Eisenheim gilt als älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet. Das LVR-Industriemuseum unterhält in einem der Häuser ein kleines Museum, das die Geschichte Eisenheims zeigt. Auf dem Spielplatz gleich daneben steht unter anderem ein zehn Meter hoher Rutschenturm nach dem Vorbild eines Hochofens.

Siedlung Eisenenheim und Museum
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