Tonpfeifen-Besucherzentrum

Knockcroghery war das wichtigste Zentrum für die Herstellung von Tonpfeifen in Irland. Den Grundstein für das Gewerbe legte im 18. Jahrhundert ein Schotte namens Buckley, und 1832 produzierten acht Brennöfen zwischen 100 und 500 Tonpfeifen pro Woche. In den 1850er Jahren waren sieben Familien mit jeweils einem eigenen Ofen am Handel beteiligt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Produktion erheblich zu, und 1890 beschäftigte William Curley 100 Arbeiter und exportierte Tonpfeifen nach Australien und in die Vereinigten Staaten sowie nach ganz Irland. Dennoch erlebte das Tonpfeifengeschäft in den 1890er Jahren einen Rückgang, vielleicht wegen der zunehmenden Beliebtheit von Zigaretten, und der Familie Curley blieben 1901 nur noch 16 und 1911 gerade mal neun Angestellte. Andrew Curley, der Sohn von William, führte den Betrieb fort und war auch am 20. Juni 1921 anwesend, als die im Auftrag der britischen Regierung operierenden paramilitärischen Black-and-Tan-Truppen eine ihrer schlimmsten Gräueltaten verübten und dabei das Tonpfeifenwerk und viele andere Gebäude im Dorf zerstörten. Kurze Zeit darauf starb Andrew Curley, und mit ihm endete auch die Produktion der Tonpfeifen.

Tonpfeifen – Dúidins – mit der Inschrift "Herr sei uns gnädig", lagen oft, mit Tabak gefüllt, für Trauernde bei Beerdigungen bereit. Andere Pfeifen trugen politische Parolen wie “Selbstverwaltung”,”Wer schweigt zu ‘98” oder “Parnell” (der Name eines politischen Führers in Irland).

Ethel Kelly belebte die Tonpfeifenherstellung in Knockcroghery wieder. Der Töpfer arbeitet auf dem Gelände des von Andrew Curley geleiteten Betriebs. Auf die Besucher warten original erhaltene Hohlformen und Werkzeuge, viele ausgegrabene Fragmente und das Modell eines traditionellen Brennofens. Ethel Kelly fertigt auch Ogham Wishes: handgemachte Keramik mit einer Beschriftung in traditioneller irischer Schrift.

Tonpfeifen-Besucherzentrum
Main Street
Knockcroghery
Co Roscommon
Irland
+353 (0) 90 - 6661923
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