Széchenyi Brücke

Die Hängebrücke zwischen Buda und Pest ist eine von Europas symbolträchtigsten Brücken. Sie steht für das ungarische Nationalgefühl des mittleren 19. Jahrhunderts und für Ungarns Wiederauferstehung nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs.

Der Bau der Brücke geht zurück auf die Initiative des Grafen Istvan Szechenyi (1791-1860), jenes nationalistischen Führers, dessen Namen sie bis heute trägt. Der Auftrag zur Realisierung des Bauwerks erging 1836 an den Engländer William Tierney Clark (1783-1852), der die Entwürfe lieferte, und den Schotten Adam Clark (1811-66), der die Brücke baute. William Tierney Clark, gebürtig aus Bristol, arbeitete vorübergehend in der Eisenhütte von Coalbrookdale. Dort traf er auf John Rennie (1761-1821), der ihn für einen Posten bei den Wasserwerken von West Middlesex (West Middlesex Waterworks) empfahl. Den Rest seines Lebens verbrachte Clark größtenteils in London, entwarf die mittlerweile abgerissenen Hängebrücken von Hammersmith und Arundel sowie eine weitere in Marlow, die noch steht. Er war trotz Namensgleichheit nicht verwandt mit Adam Clark, der sich in Budapest niedergelassen hatte und dort auch begraben liegt.

Die 1849, also ein Jahr nach dem ungarischen Aufstand gegen die österreichische Herrschaft, für den Verkehr freigegebene Brücke besteht aus Importeisen aus England. Ihre Spannweite beträgt 197,6 Meter, und an jedem Ufer durchläuft die Straße einen Triumphbogen, den seit 1852 jeweils zwei Löwen flankieren. Die Brücke war die erste dauerhafte Verbindung zwischen Buda und Pest. Zuvor mussten Fahrzeuge die Donau auf Pontonbrücken überqueren. Der Blick von dem Bauwerk auf die beiden Städte ist spektakulär, der Ort dient heute als Austragungsort eines jährlichen Sommerfestivals.

Adam Clark verlängerte die Achse der Brückenstraße durch einen 1857 eingeweihten, 350 Meter langen Tunnel, der auf der Seite von Buda unter dem Schlossberg hindurchführt. 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Brücke zusammen mit den anderen Brücken der Stadt zerstört. 1949, im Jahr ihres hundertjährigen Jubiläums, feierte sie Wiedereröffnung.

Széchenyi Brücke
Széchenyi Lánchíd
Budapest
Ungarn
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