Steibrüche der guten alten Zeit

Junas ist eine kleine Ortschaft im Departement Gard an der Grenze zum Nachbardepartement Herault. Seit römischer Zeit war die Region Lieferant für hochwertige Mauersteine, bruchfesten Kalkstein und grauen Marmor. Die geschichtlichen Dokumente reichen jedoch nicht weiter als bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Absatz fand der um Junas gebrochene Stein in der nahe gelegenen Camargue, die keinerlei architektonisch verwertbare Steinvorräte besitzt. Überdies verdanken prestigeträchtige Bauten in den meisten wichtigen Städten Südfrankreichs ihre Existenz den Steinlieferungen aus Junas.

1939 stellten die dortigen Steinbrüche ihren Betrieb ein. Ungeachtet dessen konnte sich der spektakulärste unter ihnen, les Carrieres de Bon Temps (Steinbrüche der guten Zeiten), als Veranstaltungsort der alljährlich einberufenen Rencontres de la Pierre (Zusammenkünfte rund um das Thema Stein) etablieren. Zu diesem Anlass strömen mehr als 150 Steinmetze, Mosaikleger und Schmiede aus ganz Europa zusammen, um ihr Können zu zeigen und sich mit ihren Kollegen auszutauschen. Darüber hinaus ist der Steinbruch Schauplatz eines jährlichen Jazz-Festivals.