Seidenbörse

Die Seidenbörse in Valencia versinnbildlicht unmittelbar die herausragende Rolle, die der Handel in den vergangenen Jahrhunderten europäischer Zivilisationsgeschichte gespielt hat, und sie ist zugleich eines der ausdrucksvollsten Beispiele für die Baukunst der Spätgotik. Seine architektonischen Qualitäten und die besondere historische Bedeutung fanden 1996 Niederschlag in der Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

Genau 500 Jahre früher, also 1496, nahm das Gebäude erstmals Gestalt an und war zunächst konzipiert als Markthalle für Olivenöl. Der Architekt Pere Compte orientierte sich dabei an einem Bauwerk in Palma de Mallorca. Die beeindruckendsten Merkmale des Marktes – der zinnenbewehrte Turm und die Sola de Contratacion (Handelssaal), deren gewölbte Decke eine lichte Höhe von 16 Metern aufweist, - vollendete Compte im Jahr 1498. Seine Nachfolger Juan Yvarra und John Corbera fügten bis 1533 weitere Gebäude hinzu, die bereits die Formensprache der Renaissance verraten. Genutzt wurde der Markt schließlich vor allem für den Seidenhandel, aber auch als Umschlagplatz für Gebrauchsgüter aller Art. Außerdem diente er als Konsulat.

 

Der Komplex besteht im Wesentlichen aus vier Teilen: Turm, Handelssaal und Konsularraum gruppieren sich um einen Binnengarten mit Orangenbäumen. Die Seidenbörse, derzeit Sitz der Kulturakademie von Valencia, ist während der regulären Öffnungszeiten für Besucher zugänglich.

Seidenbörse
La Lonja de la Seda de Valencia
Plaza del Mercado
46002 Valencia
Spanien
+34 (0) 96 - 3525478
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