Schwebefähre

Middlesbrough, am Südufer des Tees rund neun Kilometer von dessen Mündung gelegen, zählt zu den klassischen Neugründungen der Industriellen Revolution. Seit den 1820er Jahren übernahm der Ort die Funktion eines Hafens für die Verschiffung der Kohle, die die Küste via Eisenbahn erreichte. Middlesbroughs Wachstum ging einher mit der Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie in benachbarten Gebieten von Cleveland und im 20. Jahrhundert mit der Entstehung großer Chemiefabriken in der Umgebung.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs der Bedarf einer Überbrückung des Flusses zu und von der Siedlung Port Clarence am Nordufer. 1872 machte Charles Smith, Kopf der Hartlepool-Eisenwerke, diesbezüglich einen Vorschlag, der einer Schwebefähre bereits sehr nahe kam, doch bevorzugte der Stadtrat den Einsatz eines Fährbootes. 1901 jedoch gab es erste Überlegungen, eine Schwebefähre einzusetzen entsprechend dem von Alberto Palacio Elisague (1856-1931) in Portugalete nahe Bilbao realisierten Vorbild, das 1893 seine Arbeit aufgenommen hatte. 1907 erreichte man einen entsprechenden Parlamentsbeschluss, 1911 begannen die Bauarbeiten an der Schwebefähre. Am 7. Oktober desselben Jahres konnte sie in Betrieb gehen. Entworfen hatte sie die Cleveland Bridge & Engineering Co., die Ausführung übernahm das Architekturbüro Sir William Arrol & Co.

Die Schwebefähre ist 260 Meter lang, die Distanz zwischen den beiden je 69 Meter hohen Türmen beträgt 177 Meter. Sie gilt als die größte in Betrieb befindliche Anlage ihrer Art, nachdem die Schwebefähre über den Mersey zwischen Runcorn und Widnes mit einer Spannweite von 305 Metern in den 1960er Jahren abgerissen worden war.

Das Bauwerk ist ein Wahrzeichen Middlesbroughs. Ein Besucherzentrum illustriert seine Geschichte mittels Modellen, grafischen Tafeln, Filmen und Computerdarstellungen.

Schwebefähre
Transporter Bridge Visitor Centre
Ferry Road
TS2 1PL Middlesbrough
Vereinigtes Königreich
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