Reisschäl- und Lagerhaus

Einladender kann ein Ort kaum aussehen. Die früheren Schälwerke und Speichergebäude des Ortes sind ein lohnendes Ausflugsziel für alle, die sich für die industrielle Entwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessieren. Schon im 16. und 17. Jahrhundert war Wormer ein belebter Handelsplatz. Unzählige Windmühlen säumten zu jener Zeit den Flusslauf des Zaan. Sie sägten Holz, droschen Getreide, pressten Öl oder produzierten Papier. Auch importierter Reis wurde auf diese Weise geschält, damit er weiß dampfend auf den Tisch kam, wie es dem Geschmack der Leute entsprach. Die Region um Zaandam bot dafür nicht nur die erforderlichen Mühlenkapazitäten, sondern auch genügend Wasserstraßen für den An- und Abtransport der Ware.

Die Erzeugnisse der verschiedenen Produktionsprozesse lagerten ursprünglich in hölzernen Speicherbauten gleich neben den Windmühlen. Noch heute sind in Wormer drei dieser traditionellen Speicher erhalten, bekannt unter den Namen Schepel, Maas und Waal. Im Verlauf des späteren 19. Jahrhunderts setzte ein grundlegender Wandel ein: Die Windenergie wich der Dampfkraft und machte fortan die Produktion unabhängig von den Wetterverhältnissen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren fast alle Gewerbemühlen der Gegend außer Betrieb. Ihre Arbeit erledigten nun dampfgetriebene Fabriken.

Vor diesem Hintergrund sind die historischen Schälwerke von Wormer von großem architektonischem und sozialgeschichtlichem Wert. Es handelt sich um einen komplett erhaltenen Industriekomplex, der in dieser Größenordnung anderswo kaum noch zu finden ist. Dabei fällt auf, dass das Gebäudeensemble innerhalb relativ kurzer Zeit wiederholt erweitert wurde. Speicher für Stück- und Massengüter stehen unmittelbar nebeneinander und bilden auf diese Weise einen reizvollen architektonischen Kontrast.

Reisschäl- und Lagerhaus
Veerdijk 35-43
1531 MS Wormer
Niederlande
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