Port Sunlight Village & Museum

Ein Spaziergang durch Port Sunlight ist wie eine Reise durch die britische Architekturgeschichte, großzügig gerahmt von ausgedehnten Grünanlagen. Das angenehme Flair dieser Gartenstadt des späten 19. Jahrhunderts ist kein Zufall. Ihr Erbauer William Lever (1851-1925), bot damit der Belegschaft seiner benachbarten Seifenfabrik angemessene Wohnungen und soziale Sicherheit. Loyalität und gute Arbeitsleistungen, die er im Gegenzug dafür erhielt, machten seine „Sunlicht“-Seife zu einem Bestseller und ihn zu einem der erfolgreichsten Unternehmer seiner Zeit. Welche Vision stand hinter dieser Mustersiedlung? Wer lebte hier? Wer hält die mehr als 900 denkmalgeschützten und immer noch bewohnten und genutzten Gebäude instand? Antworten bietet das Port Sunlight Museum. Dort können sich die Besucher anhand eines Stadtmodells orientieren, erfahren in der Ausstellung erstaunliche Einzelheiten über das Leben der Bewohner und erleben voller Staunen, wie diese Geschichten und Anekdoten in dem Film „Der Geist von Port Sunlight“ zum Leben erwachen. Gleich nebenan bietet sich die Besichtigung eines ehemaligen Arbeiterhauses an. Wer will, erkundet die Siedlung danach auf eigene Faust und stattet dabei vielleicht auch der prächtigen Lady-Lever-Kunsthalle einen Besuch ab.

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Port Sunlight Village & Museum
Port Sunlight Village Trust
23 King George’s Drive
CH62 5DX Port Sunlight
Wirral
Vereinigtes Königreich
+44 (0) 151 - 6444800
Homepage

Geschichte

30 Pfund bekamen die Beatles für ihren Auftritt beim „After Show Dance“ des örtlichen Gartenbauvereins im August 1962. Natürlich widmet das Museum den vier Poplegenden besondere Aufmerksamkeit. Abgesehen von deren Prominenz war die Veranstaltung für Port Sunlight keine Besonderheit. Im Gegenteil: Von Anfang an bot die Fabriksiedlung viel Raum für soziale Zerstreuungen, von Versammlungsräumen über die öffentliche Bibliothek bis zum Bowling-Platz. Der „Seifenbaron“ William Lever, dessen Sohn später durch die Fusion mit dem niederländischen Margarinehersteller Margarine Unie den Grundstein für den Weltkonzern Unilever legte, wollte, dass es seinen Beschäftigten gut ging. Dafür scheute er keine Kosten und Mühen. Nicht weniger als 30 Architekten errichteten auf einem halben Quadratkilometer unterschiedlich große Einheiten aus zweistöckigen Wohnhäusern, die die jeweils zugehörigen Gartengrundstücke im Viereck umschlossen. Keine dieser Einheiten war identisch, und auch die öffentlichen Gebäude – Kirche, Krankenhaus, Post, Feuerwehr, Schulen und nicht zuletzt die klassizistische Lady-Lever-Kunsthalle – unterschieden sich stilistisch voneinander. Ungeachtet dieser individuellen Prägung gab es unter den Wohnhäusern zwei Standardvarianten: eine kleinere ohne Wohnzimmer, die vor allem Arbeiterfamilien bezogen, und eine größere mit Wohnzimmer für Vorarbeiter, Büroangestellte und Abteilungsleiter. Alle Häuser besaßen eine Toilette und die meisten sogar ein Bad. Damit standen sie weit über der Ausstattung gängiger Arbeiterwohnungen jener Zeit.

Einen guten Eindruck vom Wohnkomfort des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts vermittelt ein original eingerichtetes Arbeiterhaus. Hier könnte Thomas Holden gelebt haben, dessen Tochter Nellie 1890 als erstes Kind überhaupt in der neuen Siedlung geboren wurde. Sie sind nur zwei der vielen Bewohner, von denen das Museum erzählt. Um den Erhalt der denkmalgeschützten Siedlung kümmert sich heute eine Stiftung.

Empfohlene Aufenthaltsdauer:4 Stunden
Dauer einer geführten Tour:60-90 Minuten
Eintritt:kostenpflichtig
Barrierefreier Zugang:vollständig
Angebote für Kinder:
Gastronomie:
Besucherzentrum beim Objekt:ja
Museumsshop:ja

Die Siedlung Port Sunight ist jederzeit frei zugänglich

Port Sunlight Museum und Worker's Cottage
Mittwoch - Sonntag 10.00-17.00 Uhr

  • Führungen möglich
  • Führungen für Kinder