Nationalmuseum Adrien Dubouché

1768 stieß man in Saint-Yrieix-La-Perche nahe Limoges, im Departement Vienne, auf Kaolinvorkommen. Die erste Porzellanfabrik der Gegend eröffnete 1771. 1784 ging sie in den Besitz der Firma Sèvres über. Im 19. Jahrhundert erlebte die Industrie eine Blütezeit: Aus 15 Fabriken im Jahr 1827 wurden bis 1850 mehr als 30. Um 1840 siedelte sich der amerikanische Hersteller David Haviland in Limoges an und exportierte in der Folgezeit große Mengen an Porzellan in die USA. 1907 waren in der Region 135 Brennöfen in Betrieb. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ersetzten zunehmend gasbetriebene Tunnelöfen die bis dahin üblichen Rundöfen, von denen allerdings einige als Denkmäler überlebten.

Limoges ist immer noch die französische Hauptstadt des Porzellans. Schon 1845 gründete hier die lokale archäologische und historische Gesellschaft ein Museum der Porzellanindustrie. Adrien Dubouché (1818-81), ein Cognac-Händler, baute es aus und stiftete mehrere von ihm erstandene Sammlungen. Außerdem fungierte er als Kurator. Er überzeugte die lokalen Behörden davon, das Museum in einer früheren psychiatrischen Klinik unterzubringen. In seinem Todesjahr 1881 wurde das Museum verstaatlicht und bezog 1900 einen eigens von dem Pariser Architekten Henri Mayeux entworfenen Neubau in Stahlskelettbauweise mit italienisch inspirierter Fassade und einer Innenausstattung im Art-Nouveau-Stil. Das Museum beherbergt Frankreichs größte Sammlung an Porzellan aus Limoges.

Nationalmuseum Adrien Dubouché
8bis place Winston Churchill
87000 Limoges
Frankreich
+33 (0) 555 - 330850
Homepage