Museum Kalkwerk

Schon seit dem 16. Jahrhundert dienten die Hügel um Lengefeld, 23 Kilometer südöstlich von Chemnitz, als Kalksteinlieferanten. 1975 endete die Kalkproduktion in der Region, auch wenn die Firma Geomin Erzgebirgische Kalkwerk GmbH immer noch Zement produziert.

Das Museum feierte 1986 Eröffnung. Abgesehen von einer Ausstellung in einem ehemaligen Kraftstofflager verfügt es über eine ausgedehnte Außenfläche mit alten Steinbrüchen inklusive Brennöfen verschiedenen Typs sowie einer Zerkleinerungsanlage. Herausragend sind die drei pyramidenförmigen Rumford-Kalköfen aus den Jahren 1818 bis 1835. Namengeber ist Benjamin Thompson Rumford (oder Sir Benjamin Thompson, 1753-1814), ein Amerikaner, der im Unabhängigkeitskrieg für die britische Seite Partei ergriff. Anschließend ließ er sich in Bayern nieder und entwarf dort u. a. den Englischen Garten in München. Rumford war ein erfahrener Wissenschaftler mit einem besonderen Interesse für Bindungswärme. Er konzipierte einige der ersten Öfen, die ohne Unterbrechung betrieben werden konnten.

Das Museum widmet sich auch der Geologie und Naturgeschichte der Steinbrüche, die während der Sommermonate verschiedenen Orchideensorten Heimat geben. Zudem lohnte sich mancherorts die Förderung von Metallerzen, insbesondere solcher, die Silber oder Eisen enthielten. Das letzte Eisenerz wurde 1851 abgebaut, doch kam es in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg noch vereinzelt zur Förderung von Bismut. Während des Kriegs dienten die unterirdischen Bergwerksstollen als bombensichere Lager für Kunstschätze aus Dresden.

Museum Kalkwerk
Kalkwerk 4a
09514 Lengefeld
Deutschland
+49 (0) 37367 - 2274
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