Hjorth Fabrik

Rønne ist die Hauptstadt von Bornholm, der dänischen Ostseeinsel, die reich an keramiktauglichen Tonerden ist. Lauritz Hjorth begann hier 1859 mit der Keramikherstellung und verlegte die Produktion drei Jahre später nach Krystalgade, wo die Firma noch heute ihren Sitz hat. Die Fabrikgebäude gruppieren sich um einen Hof, zeigen zur Straße eine rotgeziegelte Fassade und sind öffentlich zugänglich.

Da es auf Bornholm keine Kohle gibt, diente ursprünglich Holz aus Waldstücken im Besitz der Familie Hjorth südlich der Stadt zur Feuerung der Keramiköfen. Diese holzgefeuerten Öfen, die von 1910 bis 1964 in Betrieb waren und dann durch Gas- und Elektroöfen ersetzt wurden, sind Teil des Besichtigungsrundgangs. Überdies sehen Besucher moderne Methoden der Lehmvorbereitung sowie Töpferscheiben in Aktion.

Im späten 19. Jahrhundert erlangte die Hjorth-Fabrik Bekanntheit durch Kopien klassischer Vasen aus dem antiken Griechenland. Die verschiedenen Werksprodukte fanden sich in Kaufhäusern in Berlin, Wien, St. Petersburg, Paris, London und Wien. Ein anderes beliebtes Hjorth-Produkt war die in den 1880er Jahren eingeführte schwarz-glasierte Tonware. Im 20. Jahrhundert produzierte die Fabrik Behälter, Tiegel und andere Gefäße für Apotheken in ganz Europa. Viele bekannte Töpfer haben in dem Werk in Rønne gearbeitet. Ein Teil ihrer Erzeugnisse wird in der Ausstellung gezeigt.