Gresford Denkmal

Das Grubenunglück vom 22. September 1934 in Gresford — heute ein Vorort von Wrexham — war eines der schlimmsten in der Geschichte Großbritanniens. An dieses Unglück wird heute auf verschiedene Weise erinnert.

Henry Dennis und sein Sohn Henry Dyke Dennis bauten die Zeche in Gresford ab 1907 aus. In dem 698 m tiefen Schacht wurde 1922 die erste Kohle gefördert. Im Jahr 1933 waren 2200 Männer angestellt, die in drei Schichten arbeiteten. Da die wirtschaftlichen Umstände schwierig waren, standen die Inhaber unter großem Druck, die Produktion zu erhöhen. Die Mine machte 1929, 1932 und 1933 Verluste.  Sicherheitsmaßnahmen wie sie die Regierung vorschlug, wurden nicht umgesetzt. Auch nicht die Anweisung aus dem Coal Mines Act (Kohlebergwerksgesetz) von 1911, dass jede Mine zwei Hauptluftschächte haben musste, von denen einer nicht für die Beförderung von Kohle genutzt werden durfte. Dieses Gesetz wurde zwar bei neuen Minen angewendet, für bestehende war es aber lediglich eine Empfehlung.

Am Samstag, dem 22. September 1934, um 2 Uhr — es arbeiteten gerade mehr Männer als gewöhnlich in der Nachtschicht, weil am Nachmittag ein heiß ersehntes Fußballspiel stattfinden sollte — gab es eine Explosion. 266 Männer starben, darunter drei Rettungshelfer und ein Mann über Tage, der von einer zweiten Explosion getötet wurde. Nur eine Handvoll Männer entkam dem Unglück und nur elf Leichen konnten geborgen werden. Das Feuer war so heftig, dass die Löscharbeiten am Samstagmorgen abgebrochen und der betroffene Teil der Mine versiegelt werden musste. Die Öffentlichkeit nahm großen Anteil an der Katastrophe. Über eine halbe Million Pfund wurden durch einen Aufruf gesammelt und die Londoner Presse, die Bergleuten gegenüber eher feindlich eingestellt war, präsentierte die Opfer und Retter als Helden. Nach dem Unglück waren die übrigen Bergleute, die nicht in der Nachtschicht gearbeitet hatten, arbeitslos und erst im Januar 1936 wurde die Produktion wieder aufgenommen. Der Abschnitt, in dem sich die Explosion ereignet hatte, blieb jedoch versiegelt. Die öffentliche Untersuchung der Ereignisse blieb ergebnislos. Henry Dyke Dennis nahm nicht daran teil. Bergwerksbeamte waren — anders als die Minenarbeiter — weiter von der Zeche angestellt und wurden weiter bezahlt. Demnach sagten die meisten von ihnen im Sinne der Firma aus. Die Bergleute zögerten, von der weit verbreiteten Angst vor der Unsicherheit der Zeche zu sprechen, um nicht auf die schwarze Liste gesetzt zu werden. Das Bergwerk in Gresford förderte bis 1973 weiter.

Eines der Denkmäler, die an das Grubenunglück erinnern ist das Rad des Förderturmes, das in dem Industriegebiet erhalten geblieben ist, das heute die Zechengebäude ersetzt hat. Den Opfern wird in Balladen und einer Hymne gedacht sowie in einer Gedenkstätte in Alls Saints, Wrexham, einer der schönsten mittelalterlichen Kirchen in Wales. Im A N Palmer Centre befinden sich die Originale des Gedenkbuches sowie eine Gedächtnisgalerie mit Bildern der Opfer aus der Zeitung Wrexham Leader. Beides ist auch online einzusehen.

Gresford Denkmal
A N Palmer Centre Wrexham Museum
Regent Street
LL11 1RB Wrexham
Vereinigtes Königreich
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