Gasmuseum

Seit 1856 verfügte Warschau über eine dauerhafte Versorgung mit Kohlegas für seine Straßenbeleuchtung. Um 1900 standen mehr als 2.000 Gaslaternen in den Straßen der Stadt. Um den steigenden Bedarf zu decken, entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr Gaswerke, darunter auch dasjenige in Wola, ein rotes Ziegelgebäude im neoklassischen Stil, das in den Jahren 1886-88 Gestalt annahm. Starke Zerstörungen führten dazu, dass die Anlage in der Endphase des Zweiten Weltkriegs schließen musste, doch gelang es den Ingenieuren, sie bereits im Juli 1945 wieder in Betrieb zu nehmen. Das letzte Gas wurde hier 1978 produziert.

Die Museumsgründung erfolgte ein Jahr davor. Zu sehen sind die im Werk verbliebenen Maschinen des 19. und 20. Jahrhunderts einschließlich der monumentalen Gasspeicher. Zudem zeigt die Ausstellung die Vielfalt der Haushaltsgeräte, die mit dem Gas betrieben wurden, darunter Öfen, Wasserboiler für den Badgebrauch, Kühlschränke, Bügeleisen, Kaffeeröster und Lockenwickler. Auch die Geschichte der Gasindustrie in Warschau hat hier ihren Platz. Nicht zuletzt besitzt das Museum eine große und bedeutende Sammlung von Gaslaternen.