Freilichtmuseum Hjerl Hede

Hjerl Hede ist ein ähnlich wie Skansen aufgebautes Freilichtmuseum in Vinderup im Kreis Holstebro in Westjütland, 35 Kilometer von Viborg entfernt. Hans Peter Hjerl Hansen (1870-1946), ein erfolgreicher Industrieller, Philantrop und zeitweise auch dänischer Finanzminister, erwarb das nach ihm benannte Heideland 1910. Das Museum entstand 1930 mit Unterstützung der Stiftung, die Hansen gegründet hatte. 1979 erkannte die Regierung die landesweite Bedeutung des Museums an und gehört seitdem zu dessen Förderern. Dennoch ist das Museum nach wie vor abhängig von Stiftungsgeldern.

Hjerl Hede veranschaulicht das Landleben in Westjütland und widmet sich besonders dem Wandel im 19. und 20. Jahrhundert. Es beherbergt unter anderem eine Bockwindmühle von 1787, eine Wassermühle von 1858, Werkstätten für Kutschenmacher, Küfer, Seilmacher und Stellmacher sowie eine wiedererrichtete Molkerei anno 1897 mit einer Dampfmaschine, die die übrigen Maschinen mittels Transmissionsriemen antreibt. Teile des Museums beschäftigen sich mit der Forstindustrie, an anderer Stelle geht es um die Bedeutung der Torfmoore für Jütland. Gezeigt werden in diesem Zusammenhang Torfschneidemaschinen und Hohlformen zur Herstellung von Torfziegeln als Brennmittel für den Hausgebrauch. Eine kleine Sägemühle bekommt ihren Antrieb von einem transportablen Motor des englischen Fabrikats Marshalls of Gainsborough. Töpfer fertigen die für Jütland traditionelle schwarze Tonware und Weber führen ihr Handwerk in häuslichen Werkstätten vor. Auch einige Läden gibt es, hergerichtet für den Verkauf von Fisch, Salz, Hopfen und Kurzwaren. Das Museum hält alte Rinder-, Schaf-, Schweine- und Geflügelarten, und auf die Kinder wartet ein historischer Spielplatz mit Stiefelweitwurf, Hochrädern und der Möglichkeit, in historische Kostüme und Holzschuhe zu schlüpfen. Auch traditionelle Feste – etwa anlässlich der Hopfenernte, der Kartoffelferien im Oktober oder zu Weihnachten – werden mit Hingabe gefeiert.