Dingles historische Jahrmarktsammlung

Die Industrielle Revolution hat auch vor der volksnahen Unterhaltung nicht haltgemacht. Nichts macht das so deutlich wie die Entwicklung der Jahrmarkts-Fahrgeschäfte seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Fahrgeschäfte ähneln sich europaweit, und so gab es in vielen Ländern Jahrmarktorgeln der französischen Hersteller Marenghi und Gavioli oder Schaustellermotoren der Briten Burrell and Fawler.

Dingles historische Jahrmarktsammlung zeigt eine große Auswahl an Fahrgeschäften und anderem Jahrmarkt-Equipment aus dem Vereinigten Königreich. Die Sammlung befindet sich in Lifton, nahe der Grenze zwischen Devon und Cornwall, südlich der A30, östlich von Laucenston und wird von der 1986 gegründeten Stiftung National Fairground Collection verwaltet. Die Sammlung beleuchtet die 100-jährige europaweite Entwicklung der Fahrgeschäfte ab 1870. Es gibt große Ausstellungshallen, doch viele Fahrgeschäfte sind noch immer fahrtüchtig und können im Außenbereich von den Besuchern genutzt werden, so z.B. die Raupenbahn Moon Rocket, eine Rennstrecke, ein Pferdekarussell, eine Geisterbahn oder ein Wagenrennen-Karussell, eine Arche Noah aus den frühen 30er Jahren oder ein Autoscooter von 1935, der eigens für den Schausteller Samuel Crow (1881–1964) gebaut wurde. Außerdem gibt es Karussells für kleinere Kinder und Buden, an denen Besucher ihre verschiedenen Fähigkeiten unter Beweis stellen oder sich im Glückspiel versuchen können. Auch hier gibt es Jahrmarktorgeln von Marenghi und Gavioli und Schaustellermotoren von Burrell and Fawler zu sehen, die mit ihren Generatoren elektrisches Licht für Fahrgeschäfte und Buden produzierten. Ausgestellt werden außerdem einige Wohnwagen der Schausteller, die in England meist 4-rädrig und weinrot gestrichen waren, sowie einige für die Zwecke der Schausteller gestaltete Lastwagen. Das Museum verfügt eine Galerie mit Jahrmarkts-Kunst und zeigt auch Salomon und den Tanz der sieben Schleier von Alfred James Smith, geboren 1866.