Deutsches Zeitungsmuseum

Hier könne man auch drei Stunden Texte lesen, lautet das Angebot von Museumsdirektor Roger Münch. Doch das Deutsche Zeitungsmuseum bietet mehr als Lektüre, sondern allerhand zum Schauen und Mitmachen ein.

Zur Prämonstratenser Abtei Wadgassen gehörten zahlreiche Wirtschaftsgebäude, die sich um einen Innenhof gruppierten. Nur ein Hofhaus blieb über die Jahrhunderte erhalten. Von der Cristallerie trennt es heute eine Durchfahrtstrasse. In den 90er Jahren wurde das Gebäude restauriert. Anfangs als Wohnhof geplant, fand dort 2004 das „Deutsche Zeitungsmuseum“ seinen Platz. In dessen Zentrum steht die Sammlung des Zeitungswissenschaftlers Martin Welke. Die „Saarbrücker Zeitung“ erwarb Dokumente und Druckmaschinen und schenkte sie der „Stiftung Saarländischer Kulturbesitz“, der Trägerin des Zeitungsmuseums.

Auf 500 Quadratmeter bzw. in 18 Museumsräume erzählen rund 150 Exponate die Geschichte der Zeitung von den Anfängen bis zur „Spiegel“-Affäre im Jahr 1962, ihre Technikgeschichte von der Druckerpresse bis zur Produktionsstraße und laden unter dem Titel „Unsere Zeitung heute: Mitmachen und Begreifen“ zum Spielen ein. In einer Art Korbballspiel werfen die Besucher Bälle und lösen dabei spielend den Entstehungsprozess einer Tageszeitung aus. Das Museum versteht sich als außerschulischer Lernort, bei dem sich Information und Unterhaltung verbinden. Sogenannte „Schaufenster“ präsentieren in regelmäßigen Abständen andere Exponate aus dem Depot der Sammlung. Ausziehbare „Zeitungsschränke“ bieten Gelegenheit zur intensiveren Beschäftigung mit Themen der Zeitungsgeschichte. Eine Regalwand versammelt im „Museum der Herzen“ kuriose bis alltägliche Gegenstände aus der Welt der Zeitung. Sonderausstellungen von kritischer Grafik bis zum Comic, zu kultur- und sozialgeschichtlichen Aspekten des Massenmediums und zur Buchkunst ergänzen das Programm.

Deutsches Zeitungsmuseum
Am Abteihof 1
66787 Wadgassen
Deutschland
+49 (0) 06834 - 94230
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