Deutsches Uhrenmuseum

Erste Hinweise auf Glashütte gehen zurück auf das 15. Jahrhundert und beziehen sich auf einen vorübergehend betriebenen Glasschmelzofen in der Umgebung. 1506 verlieh eine Urkunde dem Ort die Stadtrechte. Ihre Größe blieb gleichwohl gering. Glashütte liegt im Müglitztal im Ostteil des sächsischen Erzgebirges, nicht weit von der Grenze zu Tschechien. Im frühen 19. Jahrhundert erlebte der Bergbau eine Krise, weil die Silberadern erschöpft waren.

Es ist vor allem Ferdinand Adolph Lange (1815-75) zu verdanken, dass der Ort eines von Europas wichtigsten Uhrmacherzentren wurde. Gebürtig aus dem nahen Dresden, hatte Lange an der dortigen Fachhochschule studiert, bevor er eine Uhrmacherlehre absolvierte und in Frankreich, der Schweiz und Großbritannien Erfahrungen in diesem Gewerbe sammelte. 1845 kehrte er nach Glashütte zurück und gründete dort eine Fabrik. Von 1848 bis 1866 war er Bürgermeister der Stadt, dem sächsischen Parlament gehörte er von 1857 bis zu seinem Tod an. Er führte neue Präzisionswerkzeuge ein und setzte sich vehement für die Uhrmacherlehre ein. Sein Eintreten für die technische Ausbildung teilte Carl Moritz Grossman (1826-85), ebenfalls gebürtiger Dresdener. Das Handwerk der Uhrmacherei erlernte er in der Schweiz, in Bayern, Belgien sowie England, um dann nach Sachsen zurückzukehren und in Glashütte eine Fabrik zu errichten. 1878 gründete er in der Stadt die Deutsche Uhrmacherschule. Das heutige Uhrenmuseum ist in dem Schulgebäude untergebracht.

Das 2008 eröffnete Museum beherbergt umfangreiche Sammlungen von Objekten, die aus der Hand örtlicher Uhrmacher stammen, darunter Taschenuhren, Pendeluhren, Schiffschronometer und eine der ersten Armbanduhren, die in der Stadt gefertigt wurde – sie stammt aus dem Jahr 1926. Werkbänke mit voller Werkzeugausstattung sowie Foto- und Dokumentensammlungen vervollständigen die Ausstellung. Um die Gründung des Museums hat sich Nicolas G. Hayek (1929-2010) verdient gemacht, jener libanesisch-schweizerische Unternehmer, zu dessen zahlreichen internationalen Geschäftserfolgen unter anderem der Aufbau der Swatch-Gruppe gehört.

Deutsches Uhrenmuseum
Schillerstrasse 3a
01768 Glashütte/Sachsen
Deutschland
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