Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt

Kalt ist es, etwas feucht und dunkel, und stellenweise muss man den Kopf einziehen. Schnell wird den Besucherinnen und Besuchern klar, was es früher bedeutet hat, untertage Bleierz abzubauen. Insgesamt 2.450 m lang ist der „Tiefe Stollen“. Hier finden im heutigen Besucherbergwerk Führungen auf einem etwa 800 m langen Teilstück statt. Bei frischen Temperaturen von ganzjährig 8 Grad sind dabei auf jeden Fall angepasste Kleidung und festes Schuhwerk empfehlenswert.

In der Eifel wurde schon in keltischer und römischer Zeit Bergbau betrieben. Bereits 1543 ist das „bergwerck Reischeidt“ urkundlich erwähnt. Nach einer Phase des Stillstands im 18. Jahrhundert wurde der Abbau im 19. Jahrhundert wieder durch die neuen technischen Möglichkeiten rentabel. Zwischen 1848 und 1920 erschloss man nicht weniger als 13 Tiefbausohlen. So bezeichnen Bergleute die Stockwerke in einem Grubenbetrieb. Die tiefsten Schächte in der Eifel erreichten „auf Wohlfahrt“ dabei eine „Teufe“ von 520 Metern. 1940 endete der Erzabbau in Rescheid endgültig.

Dem sehr rührigen Heimatverein Rescheid ist es mit Unterstützung der RWTH Aachen seit den 1980er Jahren gelungen, ein Besucherbergwerk einzurichten. In anschaulicher Weise wird dort bei einer Führung über die schwere und nicht ungefährliche Arbeit der Bergleute erzählt. Über Tage können die Besucherinnen und Besucher im „Grubenhaus“ eine Sammlung mit Mineralien und Fossilien sowie eine Ausstellung zur regionalen Bergbaugeschichte besichtigen. Aber auch die Landschaft der näheren Umgebung lädt auf Lehrpfaden (Bergbaupfad und Geopfad) zum Vertiefen der geologisch-montanhistorischen Kenntnisse ein. Auf Wunsch kann auch über Tage eine fachkundige Führung gebucht werden.

Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt
Rescheid - Aufbereitung II 1
53940 Hellenthal
Kreis Euskirchen
Deutschland
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