Ein idyllisches Tal. Immer wieder ist der Lauf der Bremecke zu hübschen Teichen gestaut. Die waren notwendig, um die einst zahlreichen Hammerwerke der Umgebung mit der nötigen Wasserkraft zu versorgen. 88 solcher Werke gab es 1780 im Raum Lüdenscheid. Ein einziges hat die Jahrhunderte überdauert: das heutige Schmiedemuseum Bremecker Hammer. Dessen Inventar stammt aus verschiedenen Werkstätten der Region und führt die technische Entwicklung des Schmiedehandwerks vor: von der herkömmlichen Handschmiede über den Schwanz- oder Reckhammer bis zum wuchtigen Riemenfallhammer. Regelmäßige Vorführtage erfüllen den historischen Ziegelbau mit einem Dröhnen und Klingen, als hätte der Betrieb nie geruht.
1763 schlägt hier der erste wassergetriebene Schwanzhammer – sozusagen ein gewöhnlicher Hammer in Großformat. Das märkische Sauerland rühmt sich zu jener Zeit eines besonders guten Schmiedeeisens. Sein klingender Name: Osemund. Die Vorzüge: außergewöhnliche Reinheit, Härte und Zähigkeit. Die Form: lange, dünne Stangen, ausgereckt unter den schnellen Schlägen des Schwanzhammers. Osemund eignet sich ideal zur Drahtherstellung –nicht umsonst ein Schwerpunkt der regionalen Industrieproduktion. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts steigt der Bedarf an Eisen und Stahl, in vielen Hammerwerken hält der Fallhammer Einzug. Der kommt ohne Stil aus: Das schwere Hammergewicht fällt, von einer Führung gelenkt, aus Höhen von mehr als einem Meter auf den Amboß und wird anschließend von einem Riemen wieder hochgezogen. Das erhöht den Druck des Hammerschlags und spart Arbeitszeit. Die Lüdenscheider Schmiede spezialisieren sich fortan auf Breitewaren: Sensen, Beile, Spaten, Schaufeln. Zugleich entwickelt sich die Antriebstechnik weiter, auch im Bremecker Hammer: Er erhält eine Turbine und ab 1930 zusätzlich einen Elektromotor. Erst 1972 wird das Hammerwerk stillgelegt. Seit 1980 unterhält das Museum der Stadt Lüdenscheid hier eine Außenstelle. Die voll funktionstüchtigen Geräte und Maschinen malen ein lebendiges Bild der Schmiedetechnik vom Mittelalter bis in die Zeit der Industrialisierung.
>> Das Museum ist derzeit wegen Revonierungsarbeiten geschlossen. <<
Schmiedemuseum Bremecker Hammer
Brüninghauser Straße 95
58513 Lüdenscheid
Deutschland
+49 (0) 2351 - 42400
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