Salzbergwerk

Praid ist eine rumänische Stadt im Osten Siebenbürgens, wo die Mehrheit der Einwohner der ungarischen Bevölkerungsgruppe angehört. Seit dem 17. Jahrhundert war der Ort als Szelder (d. h. ungarische) Salzregion bekannt. Die Ausbeutung der ausgedehnten Salzlagerstätten geht zum Teil auf die römische Zeit und das Mittelalter zurück. Im Jahr 1762, als Siebenbürgen Teil des Habsburgerreiches war, begann die Salzförderung im großen Stil. Sie stand unter der Aufsicht des kaiserlichen Bergwerksbeamten Johann Frendl. Im Jahr 1787 gingen die Bergwerke in den Besitz der habsburgischen Regierung in Wien über. Auch im 19. Jahrhundert setzte sich die Salzförderung fort und erlebte in den späten 1940er Jahren dank neuer Technologien eine erhebliche Steigerung.

Seit den 1960er Jahren erkannte man – analog zum polnischen Bergwerk in Wieliczka – die therapeutischen Qualitäten der salzhaltigen Luft im Bergwerk, und es entstanden Einrichtungen für Menschen mit Atemwegserkrankungen, die es den Betroffenen erlaubten, mehrere Stunden täglich unter Tage zu verbringen, um an verschiedenen Anwendungen teilzunehmen und gegebenenfalls behandelt zu werden. Das Bergwerk beherbergt auch ein Museum, das Bergbauwerkzeuge und andere historische Objekte multimedial darstellt sowie ein Restaurant und die Möglichkeit einer Weinprobe bietet. Patienten und Touristen erreichen das Bergwerk mit Bussen, die 1250 Meter bis zur "Ebene 50" – etwa 120 Meter unter der Erdoberfläche – ins Bergwerk einfahren, wo sich das Museum und die medizinischen Einrichtungen befinden. Teil des Museumsrundgangs sind eine Salzkammer, die nach György Dózsa (1475-1514) benannt ist, dem Anführer eines Bauernaufstandes, sowie die noch größere "Parallel-Mine", eine der größten Salzkammern der Welt. Sie war zwischen 1864 und 1969 in Betrieb ist etwa 100 Meter lang, 40 Meter breit und 96 Meter hoch.

Salzbergwerk
Salina Praid
Str Garii 44
537240 Praid
Rumänien
+40 (0) 266 - 240200
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