Können Sie sich vorstellen, 12 Stunden im Schichtdienst zu schuften, und das an sieben Tagen die Woche, erdrückt von einer Bruthitze und ständig in der Gefahr, dass einem Ratten die Hosenbeine hochklettern? Das klingt wie in einem Horrorfilm. Tatsächlich waren genau das die Arbeitsbedingungen, unter denen die Heizer im Red House Glass Cone tagein, tagaus litten. Ihre Aufgabe bestand darin, die Öfen des Glaswerks zu schüren und mit den Kohleladungen zu füttern, die am Kanalufer angelandet wurden. Dabei galt es, die Ofentemperatur immer gleich bleibend hoch zu halten, damit andere Arbeiter darin Glas schmelzen und formen konnten. Ob Sie es glauben oder nicht: Es gab eine Zeit, da waren die Öfen des Red House Glass Cone 15 Jahre am Stück in Betrieb.
Die Glasherstellung begann in der Gegend um Stourbridge bereits im frühen 17. Jahrhundert. Bald wuchsen in der ganzen Region die für diese Industrie charakteristischen kegelförmigen Backsteingebäude empor. Sie beherbergten den Ofen und dienten zugleich als Produktionshalle. Durch ihre besondere Bauweise wirkten sie wie ein riesiger Kamin und erzeugten auf diese Weise den Durchzug, der notwendig war, um die hohen Temperaturen einer Glasschmelze zu erreichen. Der Red House Glass Cone ist eine von nur vier derartigen Glashütten in Großbritannien und obendrein die am besten erhaltene.
Der außergewöhnlich gute Zustand der Fabrik erlaubt es, sowohl unter den zentralen Ofen zu steigen als auch einen Blick auf den Kühlofen zu werfen. Darin wurde die Glasschmelze langsam auf niedrigere Temperaturen gebracht, um sie formbar zu machen. Blicken Sie sich um, stellen Sie sich die Hitze und die verqualmte Luft vor und staunen Sie über die Fertigkeiten der einstigen Arbeiter, deren Ruf ihnen Aufträge einbrachte wie jenen, sämtliche Glasarbeiten für die Titanic auszuführen.
Red House Glass Cone
High Street
Wordsley
DY8 4AZ Stourbridge
Vereinigtes Königreich
+44 (0) 1384 - 812750
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