Radiostation Gliwice

Der 118 Meter hohe Radiosendeturm im schlesischen Gliwice (Gleiwitz), eine Gitterkonstruktion aus Lärchenholz, ist vermutlich das höchste hölzerne Bauwerk in Europa. Er beherrscht die Stadtsilhouette und wird verschiedentlich auch als "Schlesischer Eifelturm" bezeichnet. Gebaut hat ihn die Deutsche Reichspost 1935 – zur damaligen Zeit war Gliwice deutsch und hieß Gleiwitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Ort in polnischen Besitz über.

Der Turm besitzt vier Plattformen, deren höchste über eine Leiter mit 365 Sprossen zugänglich ist. Ursprünglich diente er Mittelwelle-Übertragungen. Während des Kalten Krieges sendete von hier der Störsender Radio Free Europe, und es gab auch andere Propagandaprogramme. Heute trägt der Mast Mobilfunkantennen.

2004 entstand in den Übertragungsgebäuden am Fuß des Turmes ein Museum, das einen kleinen Überblick über die Entwicklung des Mediums Radio bietet. Es erzählt auch die historische Begebenheit vom 31. August 1939, als sich eine Abteilung der SS als polnische Soldaten ausgab und die Radiostation angriff. Das lieferte einen der Vorwände für die deutsche Invasion Polens in den folgenden Tagen.

Radiostation Gliwice
Radiostacja Gliwice
Tarnogórska 129
44-100 Gliwice
Polen
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