PS.Speicher

In den meisten westeuropäischen Ländern war das Motorrad für die Arbeiterklasse in den 1920er oder 1930er Jahren das einzige erschwingliche Motorfahrzeug. Das Museum PS.Speicher in Einbeck, einer Kleinstadt in Niedersachsen, zwischen Göttingen und Hannover an der Leine gelegen, besitzt die größte Motorradsammlung in Deutschland. Einzigartig ist die detaillierte Dokumentation der Sozial- wie auch der Technikgeschichte des Motorrads. Zusätzlich umfasst die Sammlung einige historische Autos, deren Verhältnis zum Motorrad einen der Museumsschwerpunkte bildtet.

Den architektonischen Rahmen bildet ein fünfstöckiger Kornspeicher aus dem Jahr 1898, der 2012 als Kulturstiftung Kornhaus unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Ausstellung ist größtenteils chronologisch geordnet. Sie beginnt mit den technischen Ursprüngen des Motorrads und untersucht anschließend dessen Popularität in den 1920er und 1930er Jahren, als das Dritte Reich sein Kraft durch Freude–Programm propagierte und jeder Familie ein eigenes Auto versprach – ein Versprechen, das viel später im VW Käfer Gestalt annahm.

Der umfangreiche Einsatz von Motorrädern durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wird ebenso untersucht wie die Beliebtheit bunter Motorroller zwischen 1945 und den frühen 1960er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt wurden Autos für die meisten Familien tatsächlich erschwinglich und der Verkauf an Motorrädern ging zurück. Stattdessen gewann der Motorradsport an Popularität. Teile der Ausstellung widmen sich dem Erfolg japanischer Motorradhersteller und ihrer sportlichen Erfolge und thematisieren den Einfluss der verbesserten Sicherheitsausrüstung auf Motorradalltag und Motorsport. Die Sammlung umfasst mehr als 300 Motorräder und Autos.

PS.Speicher
Tiedexer Tor 3
37574 Einbeck
Deutschland
+49 (0) 5561 - 923200
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