Der Prater, ein 1.300 Hektar großer Park zwischen Donau und Donaukanal, ist ein Geschenk, das Kaiser Joseph II. 1766 der Stadt Wien übereignete. In der Folgezeit entstanden dort Bowling-Rasenplätze, Karussells lockten Besucher an und Lebkuchenbäcker bauten ihre Stände auf. Überdies war der Prater Schauplatz der Weltausstellungen 1873 und 1897. Für Letztere baute der englische Ingenieur Walter B. Basset das 60 Meter hohe Riesenrad, seither unumstrittenes Symbol des Ortes. Der Jahrmarktsplatz des frühen 20. Jahrhunderts, der Wurstelprater, fiel in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs der Zerstörung anheim, doch bedeutete er der Stadt so viel, dass das Riesenrad bereits 1946 wieder aufgebaut wurde und eine denkwürdige Rolle in dem 1949 von Carol Reed (1906-76) gedrehten Kinofilm The Third Man spielte. Ein weiteres Wahrzeichen des Wurstelprater ist die acht Meter hohe Figur eines Chinesen, die früher das Karussell des Magiers und Restaurantbesitzers Basili Calafati (1800-78) zierte. Sie steht heute im Zentrum des Praters zwischen lauter modernen Fahrgeschäften. Weitere Figuren von historischen Fahrgeschäften und Schaubuden fasste der Lehrer und Historiker Hans Pemmer (1886-1972) in einer Sammlung zusammen, die heute im Pratermuseum zu sehen ist. Das Museum, dessen Anfänge auf das Jahr 1933 zurückgehen, ist seit 2023 in einem modernen Holzbau direkt neben dem Riesenrad untergebracht. In seiner Dauerausstellung erzählt es die 250-jährige Geschichte des Wiener Vergnügungsparks.
Prater Museum
Prater 92 (Straße des 1. Mai)
1020 Wien
Österreich
+43 (0) 1 - 7267683
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