Der strahlende weiße Palast am rechten Ufer der Vltava in Podoli ist europaweit eine der beeindruckendsten Huldigungen an die Wohltaten, die einer Stadt aus der Versorgung mit sauberem Trinkwasser erwachsen. Das erste Wasserwerk der Region entstand 1882 in Vinohrady, das bis 1922 eine eigene Gemeinde bildete. Zwischen 1908 und 1913 erhielt es einen neuen Zufluss vom Fluss Jizera, doch der reichte auf Dauer nicht aus. So entstand in den Jahren 1925-29 das neue Wasserwerk. Das Betongebäude im klassizistischen Stil geht auf Entwürfe des Architekten Antonin Engel (1879-1958) zurück und ist einer der auffälligsten architektonischen Blickfänger auf den Flusskreuzfahrten durch Prag.
Mit einer 1992 beginnenden Restaurierung im großen Stil ging auch die Ergänzung durch ein modernes Gebäude einher. Heute versorgt das Werk rund 12 Prozent der Prager Haushalte mit Wasser und dient zudem als Reserve für die übrigen Wasserwerke der Stadt. Während der Restaurierung in den 1990er Jahren erhielt auch das Wasserwerksmuseum eine neue Heimstätte. Seine Sammlungen datieren in das Jahr 1952 und veranschaulichen die Geschichte der Wasserversorgung Prags vom 12. Jahrhundert über die Renaissance und die Industrialisierung im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zu sehen sind zudem Gemälde des Wasserwerks von Josef Lada (1887-1957), international bekannt geworden als Illustrator von Jaroslav Hašeks (1883-1923) Der brave Soldat Švejk. Lada war auch einer der Bildhauer der Personifizierungen tschechischer Flüsse, die die Außenansicht des Engelsbaus schmücken.
Prager Wasserwerksmuseum
Muzeum Pražského Vodárenstvi
Podolská 15/17
14700 Prag
Tschechien
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