Ist es nicht ein erstaunlicher Gedanke, dass die Menschen zu einer Zeit, in der Boulton und Watt bereits fleißig Dampfmaschinen produzierten, immer noch Federkiele zum schreiben benutzten? Erst 1803 entstanden die ersten Stahlfedern, und das Jewellery Quarter in Birmingham entwickelte sich rasch zum weltweiten Zentrum dieses florierenden Industriezweigs. Die billig verfügbaren Stifte ermöglichten es nun auch den breiten Massen, lesen und schreiben zu lernen. So eine einfache Erfindung – mit so weit reichenden Folgen!
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf ist der Besuch des Pen-Museums ein Erlebnis, das niemand versäumen sollte. Dort kann man seine eigene Stahlfeder herstellen – auf dieselbe Art und Weise, wie es Tausende von Frauen ein Jahrhundert lang „im Viertel“ getan haben. Und während man das tut, kann man über die gewaltigen Auswirkungen dieses einfachen Schreibgeräts nachsinnen.
Erfahren Sie alles über die Frühzeit, die Entwicklung und den Niedergang der Stiftfabriken. Lauschen Sie der Geschichte der Firmen und der Menschen, die in diesem industriellen Gewerbe tätig waren. Nach heutigen Maßstäben waren die damaligen Produktionsbedingungen erschreckend: Tausende Schreibfedern stellte jede Arbeitskraft pro Tag her, wie fest gekettet an den Handpressen, die die schmalen Stahlstreifen zuschnitten und formten.
Die Geschichte des Handels mit Stiften erzählt eine Sammlung von Füllern und Stahlfedern, die allein schon einen Besuch wert ist. Die spezifischen Methoden der Produktwerbung auf Messen stehen im Mittelpunkt einer weiteren spannenden Ausstellung. Schließlich können Sie auch Ihr kalligraphisches Geschick erproben. Bis heute werden Stahlfedern für diesen Zweck verwendet, und einige der wenigen auf Stifte spezialisierten Firmen des Viertels, die noch existieren, produzieren nach wie vor Schreibgeräte für diesen besonderen Markt.
Pen Museum
Unit 3, The Argent Centre
60 Frederick Street
Jewellery Quarter
B1 3HS Birmingham
Vereinigtes Königreich
+44 (0) 121 - 2369834
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