In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Karpatenvorland Galiziens zur drittgrößten Erdölregion der Erde. Schon einige Jahrhunderte zuvor legte man von Hand ausgehobene Gruben zum Sammeln des einsickernden sogenannten Steinöls an. Das mit Eimern abgeschöpfte Öl wurde insbesondere als Schmiermittel und Medizin verwendet. Die Nachfrage nach Öl stiegt mit der Erfindung der Kerosinlampe sprunghaft an. Allein in der Gegend um Borysƚaw, 70 km südwestlich von Lviv (Lemberg) in der heutigen Ukraine gelegen, wurden mehr als 4.000 Schächte gegraben. Die industrielle Förderung begann um 1865, als man mit der Tiefbohrtechnik Tiefen bis zu 1.500 m erreichte und das Öl mit Pumpen förderte. Die Stadt erlebte einen rasanten Aufschwung, der anhielt, bis der 1. Weltkrieg die Förderanlagen schwer in Mitleidenschaft zog. Auch heute noch wird in Borysƚaw Erdöl gefördert, allerdings werden die Höchstmengen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei weitem nicht mehr erreicht.
Das Öl- und Gasindustriemuseum hält die Erinnerung an die Hochzeit der Ölförderung wach. Anhand diverser Modelle wird der Prozess der Erdölförderung darstellt. Ausgestellt sind Produktionsinstrumente und Industrieausrüstungen sowie Beispiele für Produkte und Rohstoffe, Haushaltsgegenstände, ein Kerosin-Primus-Ofen und Sammlungen von Kerosin- und Öllampen sowie von Medaillen und Emblemen, die mit der Gas- und Ölindustrie verbunden sind.
Öl- und Gasindustriemuseum
Музей нафтової і газової промисловості України
Karpatska Brama St., 26
82300 Boryslav
Ukraine
+380 (0) 97 - 7392063
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