Das Valle Trompia nördlich von Brescia und westlich des Gardasees war seit dem Mittelalter ein wichtiger Mineralienlieferant und ein Zentrum der Eisenverarbeitung. Der Bergbau – vor allem die Förderung von Sphalerit (Zinkblende) und Fluorit (Flussspat) – hielt bis 1999 an. Anerkennung fand die regionale Industriegeschichte erstmals durch die Ausstellung Le Miniere in Valtrompia 1985 im Naturwissenschaftlichen Museum von Brescia. 1997 schlossen sich lokale und regionale Behörden zusammen, um den "Parco Minerale della Valle Trompia" zu gründen, 2009 umbenannt in "Ökomuseum von Valle Trompia. Die Berge und die Industrie". Der Museumsverbund betreut gleichzeitig die Eisenstraße (La Via del Ferro) und darüber eine ganze Reihe von Standorten der regionalen Bergbaugeschichte und Eisenverarbeitung.
Der bedeutendste unter diesen Standorten ist das Museo Le Miniere di Pezzaze (Bergbaumuseum Pezzaze) in der ehemaligen Eisenerzgrube Marzoli. Die Gebrüder Beretta gründeten das Bergwerk 1886 und nutzten das geförderte Erz zur Herstellung von Rüstungsgütern. 1972 endete der Förderbetrieb. Eine 90-minütige geführte Tour führt Besucher in das Bergwerk hinein. Dabei legen sie 700 Meter in einer Grubenbahn und 800 Meter zu Fuß zurück. Eine Ton- und Lichtinstallation erzeugt die Atmosphäre, die hier unten herrschte, als noch Bergleute ein- und ausfuhren. Zum Museum gehört eine Ausstellung von Kunstwerken aus Eisen sowie ein umfangreiches museumspädagogisches Programm.
Die Miniera Aventurra San Aloisio Tassara (Abenteuerbergwerk St. Alois Tassara) bei Collio war die erzreichste Grube der Region. Ihre Überreste sind noch zu sehen, ebenso wie eine Ausstellung, die die Verarbeitung von Siderit (Spateisenstein) erläutert, dem häufigsten unter den hier anstehenden Eisenerzen. Das Abenteuerbergwerk ist seit 2002 Teil des Mineralienparks.
Die Eisenhütte Forno di Tavernole geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Im Lauf der Zeit entwickelte sie sich zu einem Hochofenkomplex, der sich seit 1874 im Besitz eines gewissen Francesco Glisenti befand, und blieb bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Seit 2004 gehört die Hütte zur Via del Ferro.
Der vierte bedeutende Standort der Eisenstraße ist das Museo I Magi di Sarezzo, eine Schmiede, in der grob zugehauene Eisenrohlinge zu Werkzeugen verarbeitet wurden. Eigentümer des Betriebs war bis zu seiner Schließung 1984 die Familie Sanzogni. Ehemalige Mitarbeiter der Schmiede haben die Werkzeuge und sonstigen Objekte inventarisiert.
Ökomuseum von Valle Trompia. Die Berge und die Industrie
Ecomuseo di Valle Trompia La Montagna e l'Industria
Via San Francesco
25063 Gardone Val Trompia
Italien
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