Kristiansund liegt auf der Insel Gomalandet an der Westküste Norwegens, 130 Kilometer südwestlich von Trondheim. Die wichtigste Einkommensquelle der Siedlungen an den Fjorden und auf den Inseln der Region war jahrhundertelang das Trocknen von Kabeljau aus heimischen Gewässern für den südeuropäischen Markt. Die besondere Technik des Schneidens, Einsalzens und Trocknens an der Sommersonne entstand im 16. Jahrhundert auf Veranlassung von portugiesischen und baskischen Fischern, die in den Großen Neufundland-Bänken unterwegs waren. „Klippfisk” – geschnittener Fisch – ist international am besten unter seiner spanischen und portugiesischen Bezeichnung – Bacalao beziehungsweise Bacalhau – bekannt. Im Deutschen wird er in der Regel Trockenfisch oder Stockfisch genannt. In Norwegen wurden die genannten Techniken erstmals seit 1691 angewandt, von 1730 an hatte sich das Gewerbe dauerhaft etabliert. Viele der frühen Stockfischhändler waren Schotten.
Die erste der Molen, auf denen das Museum liegt, errichtete William Gordon 1749. Das mehrstöckige Lagerhaus, das heute den Großteil der Museumssammlung aufnimmt – das Milnbrygga –, leiht seinen Namen von dem schottischen Händler Walter Miln. Die Ausstellung besteht im Wesentlichen aus Fotografien aus der Zeit, als die Trockenfischherstellung noch florierte. Viele dieser Bilder stammen von dem Fotografen Ernst Schwitter (1918-96), der das Leben in Kristiansund 1950 dokumentierte. Der Stockfischhandel existiert bis heute, allerdings in stark reduziertem Maße, und Besucher können traditionell verarbeiteten Fisch verkosten. Der Ort bietet ein lebendiges Festivalprogramm und Angebote für Kinder. Das Museum ist nur von Juni bis August für Besucher geöffnet.
Norwegisches Stockfischmuseum
Norsk Klippfiskmuseum
Milnbrygga
Dikselveien
6501 Kristiansund
Norwegen
+47 (0) 71 - 671384
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