Nobel-Museum Karlskoga & Bofors-Museum

Karlskoga ist eine Stadt am Möckeln-See bei Örebro in der schwedischen Provinz Värmland. Alfred Nobel (1833-96), der Vater des modernen Sprengstoffs, lebte hier in seinen späteren Jahren. Nobel war ab 1894 auch Eigentümer der nahegelegenen Maschinenfabrik Bofors. Einen Großteil seines frühen Lebens verbrachte er in Russland, wo sein Vater Waffen für den Zaren herstellte. 1859 begann er mit der Entwicklung von Nitroglyzerin, kehrte 1863 nach Schweden zurück und gründete anschließend ein multinationales Unternehmen mit Fabriken in Deutschland, Norwegen, Schottland und anderswo. Seine Experimente mit Sprengstoffen setzte er fort. 1889 gipfelten sie in der Erfindung von Ballistit oder "rauchfreiem Pulver". Die Nobelpreise legte der in einem Testament fest, das er 1895 in Paris schrieb und das aus juristischen Gründen in Karlskoga registriert wurde.

Björkborns Herrgård ist das zweistöckige, langgestreckte Haus in Karlskoga, in dem Nobel die Sommermonate seiner letzten Lebensjahre verbrachte und in dem er Experimente im Labor durchführte, das sich weitgehend noch in dem Zustand befindet, in dem er es verlassen hat. Bei geführten Rundgängen durch das Haus hören Besucher die Geschichte des Gebäudes aus Nobels eigenem Mund, gesprochen von einer Wachsfigur des großen Wissenschaftlers. Teile der Ausstellung veranschaulichen die Entwicklung der Nobelpreise und die Leistungen einiger Preisträger.

Einige der Nebengebäude hinter dem Haus und auf dem angrenzenden Gelände beherbergen ein Museum der Firma Bofors. Sie geht auf eine von der Regierung 1646 genehmigte Eisenhütte zurück, zu deren Produkten unter anderem Eisenbarren für die Weiterverarbeitung, landwirtschaftliche Werkzeuge sowie Schaufeln aus der Werksschmiede und Gussteile aus der zugehörigen Gießerei gehörten. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann Bofors mit der Herstellung von Waffeteilen für andere Hersteller, etwa die Firma Finspång, und produzierte bald auch eigene Waffen. 1873 entstand daraus das Unternehmen AB Bofors-Gullspång. Es war der wichtigste Wirtschaftsmotor von Karlskoga und genoss wegen seines sozialen Engagements für die eigenen Arbeiter einen guten Ruf. Die Firma finanzierte Arbeiterwohnungen, ein Seniorenheim, eine Kindertagesstätte, medizinische Einrichtungen und sogar Ferienlager für die Belegschaft. Im 20. Jahrhundert war Bofors vor allem für seine 40-mm-Flugabwehrkanone bekannt, die im Zweiten Weltkrieg von beiden Seiten ausgiebig eingesetzt wurde.

In der Nachbarschaft von Björkborns Herrgård liegt Fiffiga Huset, ein interaktives Wissenschaftszentrum für "Kinder jeden Alters".