Museum für Druckkunst

Das Museum in einer historischen Druckerei in Leipzig verfügt über eine Sammlung von internationaler Bedeutung. Besucher können hier die vielfältigen Technologien nachvollziehen, die es ermöglichten, 500 Jahre vor der Erfindung des Computers im späten 20. Jahrhundert Wissen zu vermitteln und auszutauschen. Die ältesten Gebäudeteile stammen aus dem Jahr 1876, doch erhielt der Bau bis 1920 zusätzliche Flügel an den Seiten und im rückwärtigen Bereich. Manche dieser Erweiterungen sind in Stahlrahmenkonstruktion ausgeführt, um die schweren Druckerpressen tragen zu können. Die Fassade erhielt 1922-23 eine neues Design im Art-Déco-Stil nach den Plänen des Architekten Edgar Röhring. Seit 1921 residierte hier die Dr. Karl Meyer GmbH, die in den 1930er Jahren 350 Mitarbeiter beschäftigte. Zu DDR-Zeiten gehörte das Gebäude einem staatseigenen Konzern, der 1991 den Betrieb einstellte. Das Museum eröffnete 1994.

Für die Geschichtsschreibung des Druckereigewerbes liegt die Bedeutung des Museums in seiner großen Sammlung an Druckertypen in vielen europäischen und außereuropäischen Alphabeten. Die ältesten Typen der Kollektion wurden Mitte des 16. Jahrhunderts in Nürnberg gegossen. Eine Spezialabteilung beschäftigt sich damit, wie Drucker die Herausforderung lösten, Partituren zu vervielfältigen. Dabei konzentriert sich die Darstellung auf die Arbeiten des Leipzigers Johann Gottlieb Immanuel Brietkopf (1719-94). Auch Werkzeuge des Buchbinderhandwerks werden gezeigt und vorgeführt. Nicht zuletzt erwarb das Museum die Werkstatt von Rudolf Reiss in Nürnberg, des wahrscheinlich letzten Holzschneiders in Deutschland.

Unter den historischen Druckerpressen zeigt das Museum je ein Exemplar der Marken Paragon anno 1832, Columbia anno 1842 sowie eine original erhaltene Heidelberger Tiegel von 1926. Die Ausstellung veranschaulicht die Entwicklung von handgesteuerten und maschinellen Pressen und gibt Besuchern reichlich Gelegenheit, eigene Druckerzeugnisse zu entwerfen und auf eigens dafür zur Verfügung gestellten Pressen zu drucken.

Museum für Druckkunst
Museum für Druckkunst
Nonnenstrasse 38
04229 Leipzig
Deutschland
+49 (0) 3412 - 316210
Homepage

Eintritt:kostenpflichtig
Barrierefreier Zugang:vollständig
Angebote für Kinder:

Montag - Freitag 10.00-17.00 Uhr
Sonntag 11.00-17.00 Uhr

  • Führungen möglich