Welterbe Museum für Bergbau und nachhaltige Entwicklung

Der Eingang: eine stabile Falltür aus Stahl, flankiert von mittelalterlich wirkenden Rundtürmen. Dahinter rote Backsteingebäude, die mit ihrem reichen Bauschmuck Kirchen oder Palästen ähneln. Aus einem der Dächer ragt schlank und graziös das Stahlgerüst eines Förderturms hervor. Schon auf den ersten Blick wird klar: Die historische Zeche St.-Emmanuel im ehemaligen belgischen Kohlerevier Le Centre ist ein Juwel der Bergbauarchitektur. Zu ihren aktiven Zeiten war sie eine Welt für sich, die sich mit hohen Mauern von der Umgebung abschottete. Die Betreiberfirma beherrschte nicht nur den Arbeitsalltag, sondern auch das Privatleben der Bergleute in der benachbarten Zechensiedlung. Seit 1983 gewährt das Museum Zutritt zu diesem Mikrokosmos. Der Rundgang „Zwischen Mensch und Maschine“ macht die strenge Hierarchie des Grubenbetriebs und die enge Verzahnung seiner Abläufe deutlich. Unterwegs erlebt der Besucher u. a. den typischen Tag eines Bergmanns, betritt mit dem Büro des Direktors das einstige Gehirn der Zeche, sieht in den zur Grube gehörigen Werkstätten Handwerkern bei der Arbeit zu und wirft zuletzt einen Blick in ein typisches Arbeiterhaus aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Zechenanlage ist einer der vier 'Großen Bergbaustandorte der Wallonie', die 2012 in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen wurden.

Welterbe Museum für Bergbau und nachhaltige Entwicklung
Musée de la Mine et du Développement Durable
Rue Saint-Patrice 2b
7110 La Louvière
Wallonie
Belgien
+32 (0) 64 - 282000
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