Museum der Schneidwarenindustrie Thiers

In Thiers (Puy-de-Dôme) im nördlichen Zentralmassiv wurden bereits im 14. Jahrhundert Messerschmiedewaren gefertigt. Der Fluss Durolle mit seinem starken Gefälle war der maßgebliche Lebensnerv des Gewerbes. 1840 befanden sich an den Ufern 12 Hammerwerke und 70 Schleifkotten. Im Zuge der Industrialisierung siedelten sich zahlreiche Fabriken an. Um 1900 waren in der Schneidwarenindustrie 15-18.000 Personen beschäftigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Schneidwarenindustrie in Thiers allerdings eher rückläufig. In den 1980er Jahren entstand mit dem hervorragend gestalteten „Le Thiers“ ein Taschenmesser, das nach dem Vorbild des „Laguiole“ zu einer Art Dachmarke für Thiers werden sollte. In einer eigens eingerichteten Werkstatt hinter der Stadtbibliothek können sich auch Besucher ihr „Le Thiers“ zusammen bauen. In kaum einem anderen Zentrum der Schneidwarenindustrie gibt es vor Ort so viele Schneidwarengeschäfte. Ein neu eingerichtetes Infozentrum „La Cité des Couteliers“ informiert - geradezu museumsartig - über die heutige Schneidwarenindustrie. Das 1985 gegründete Musée de la Coutellerie mit seinen Nebenstellen ist ein wahrer Besuchermagnet. Es verfügt über eine Sammlung erlesener Schneidwaren. Mit seinen Handwerksstätten hatte es Vorbildcharakter. Inzwischen wurden im Tal der Durolle Industriekulturpfade angelegt.

Museum der Schneidwarenindustrie Thiers
Musée de la Coutellerie
23 et 58 rue de la Coutellerie
63300 Thiers
Frankreich
+33 (0) 473 - 805886
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