Museum der lothringischen Eisenerzgruben Aumetz

Ohne Koks kein Stahl. Erst mit dem Einsatz des Koks im Jahr 1769 schlug die Stunde des kleinen Erzes, der Minette, als Rohstoff für die Produktion von Eisen und Stahl. Eine weitere Hürde auf dem Weg zum Partner von Eisen und Stahl nahm das Erzchen, als 1881 das Thomasverfahren in Hayange bei der Eisenverhüttung eingeführt wurde. Die Minette musste mithilfe von Kalk ihren Anteil an Phosphor abstoßen. Doch das vertrug sich nicht mit dem bis dahin gebräuchlichen Bessemer-Verfahrens. Dank der Erfindung des Engländers Thomas war der Aufstieg der Stahl- und Eisenindustrie an Fentsch und Orne gesichert. Doch dafür wurde nicht nur Untertage gearbeitet. Auch Übertage gab es genug Arbeit, um den Abbau von Eisenerz zu sichern.

Das Eisenerzbergwerk von Bassompierre in Aumetz ergänzt das Schaubergwerk im rund 20 Kilometer entfernten Neufchef. Während dort die Arbeitswelt Untertage erschlossen wird, zeigt die Anlage in Aumetz, welche Arbeit Übertage anlag. Es finden sich eine Schmiede, eine Werkstatt zur Wartung der Kompressoren, ein aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts stammendes Maschinenhaus und eine Fördermaschine, am Drahtseil hängende Loren und ein Maschinenpark, dessen Prunkstück ein 40-Tonner, eine Alstom Elektrolok ist. Spannung kommt auf, wenn der Besucher miterlebt, wie Sauerstoffsprengpatronen hergestellt werden oder wenn eine Maschine eine Zündschnur fertigt.

Das weithin sichtbare Zeichen der Grube in Aumetz ist das 35 Meter hohe Metallfördergerüst aus dem Jahr 1942. Der gelbe Riese lässt sich zu Fuß bezwingen. Auf der Plattform geht der Blick über die von Bergbau und Stahlindustrie geprägte Landschaft und die Reihen der bis heute erhaltenen Siedlungshäuser in Aumetz. Sie bezeugen, wie viele Menschen hier einst gebraucht wurden, um Eisenerz zu fördern. Das ist Geschichte. Laufende Filmbilder und alte Fotos über die Geschichte der Erzgruben in Lothringen bewahren sie in Gegenwart und Zukunft.

Museum der lothringischen Eisenerzgruben Aumetz
Musee des Mines de Fer d’Aumetz
Rue Saint Léger de Montbrillais
57110 Aumetz
Lorraine
Frankreich
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