Mühlenmuseum

In den 1870er Jahren war Budapest der größte Mehlproduzent in Europa und nach Minneapolis der zweitgrößte weltweit. Rund 13 Mehlfabriken entstanden während der 1860er Jahre in Pest, die meisten davon im Viertel Ferencvaros, das deshalb auch den Beinamen „Bauch von Budapest“ führte. Alle Mühlen und Fabriken vermahlten das Mehl mit Walzen – eine Technik, die Jacob Sulzberger 1833-34 in Frauenfeld in der Schweiz erfand und die der Schweizer Abraham Ganz (1814-1867) und der Deutsche Andreas Mechwart (1834-1907) in Ungarn weiterentwickelten. Mechwart arbeitete seit 1859 für Ganz und leitete seit 1867 die Ganz’sche Gießerei. Die erste dampfgetriebene Walzenmühle Budapests, Henger Malom, nahm ihren Betrieb am 15. September 1841 auf. Die Mehlfabrik Concordia in Pest geht auf das Jahr 1867 zurück und blieb bis 1929 in Betrieb. Gleich daneben stand ein hoher Aufzug anno 1883, der aber aus Sicherheitsgründen 1948 abgebaut wurde.

Die fünfgeschossige Concordia wurde in ein Museum umgewandelt und zeigte die Entwicklung der Mahl- und Siebtechnik in Wind- und Wassermühlen sowie die Einführung der Hartgusswalzen-Technik nach dem Ganz-Mechwart-Verfahren. Mittlerweile musste das Museum schließen, die Sammlung wurde eingelagert. Das Gebäude steht noch, wurde jedoch umgenutzt zu einem Wohnhaus.

Mühlenmuseum
Malomipari Múzeum
IX Soroksári út 24
1095 Budapest
Ungarn
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