Marinebasis Holmen

Holmen ist der Name der Inselkette, die sich, durch Brücken miteinander verbunden, östlich von Kopenhagen zwischen Seeland und der Nordspitze der Insel Amager erstreckt. Die meisten dieser Inseln sind künstlicher Natur, gebildet aus Schiffswracks, die seit den 1680er Jahren dort versenkt und anschließend mit Straßenabfällen aufgeschüttet wurden.

Drei Jahrhunderte lang war Holmen wichtigster Stützpunkt der dänischen Marine. Heute sind die Seestreitkräfte dort nur noch in bescheidenem Ausmaß vertreten, hauptsächlich mit der Marineschule und in Gestalt von Einrichtungen zur Wartung der königlichen Yacht. Die historische Militärbasis verfügte über eine Werft, deren erstes Schiff 1692 vom Stapel lief und die bis 1918 in Betrieb war. Unter den drei im 18. Jahrhundert geschaffenen Inseln hieß eine Arsenaloen. Sie beherbergte das 1770 gegründete Marinearsenal. Die erste Dampfmaschine Dänemarks tat 1790 in der Ankerschmiede auf der Insel Gammelholm Dienst. Nach dem Umzug der Marinebasis nach Korsor wurde Holmen im Frühjahr 1996 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die nachfolgende Umwandlung des ehemaligen Stützpunktes ist ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Umnutzung aufgegebener Industriekomplexe.

Die ältesten erhaltenen Gebäude des Gebietes sind Schießpulvermagazine von 1688 und 1690. Sie sind Teil der Carls- und Wilhems-Bastionen. Zu den Überresten der historischen Marinewerft zählen ein alter Kranbaum anno 1748, ein fünfstöckiger Turm mit einem mansardenartigen, ebenfalls mit einem Kran ausgestatteten Dachgeschoss sowie ein betonierter Flugboothangar von 1921, der zu einem Bürogebäude umfunktioniert wurde. Auf der Insel Frederiksholm hat sich eine Reihe von staatlichen Hochschulen etabliert, darunter solche, die sich mit Theater, Film und Rockmusik beschäftigen, sowie die Königliche Dänische Hochschule für Architektur. Das staatliche Opernhaus nach den Entwürfen von Boje Lundgaard und Lene Traneberg steht auf Dokoen. Andernorts sind Wohnblocks, Büros, Geschäfte und Galerien entstanden.