Wuchtig erhebt sich der 1857 errichtete Malakowturm der Zeche Hannover Mitten im Grünen am Bochumer Stadtrand. Mit der anhaltenden Kohlekrise wird 1973 auch die Zeche Hannover, deren Schacht II 1967 zum zentralen Förderschacht aller Bochumer Bergwerke ausgebaut wurde, als letztes förderndes Bergwerk in der Stadt stillgelegt.
Der Malakowturm mit Maschinenhalle und das Grubenlüftergebäude bleiben als Industriedenkmal erhalten und sind seit 1995 mit einem kommentierten Denkmalweg für Besucher zugänglich. Das Museum konzentriert sich auf die Industrie-, Kultur- und Sozialgeschichte der Region. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Thema Zuwanderung: mit Hilfe von planmäßigen Anwerbung im In- und Ausland deckten Großbetriebe wie die Zeche Hannover seit den 1870er Jahren ihren wachsenden Bedarf an Arbeitskräften. Wie die Zuwanderer in der neuen Umgebung neue Verhaltensweisen, Lebensentwürfe und kulturelle Praktiken entwickelten und welche Spuren die Berührung der Kulturen bis heute auch in der Kultur der angestammten Bevölkerung hinterlässt, wird in Sonderausstellungen eindrucksvoll dokumentiert. Drei restaurierte Arbeiterhäuser der benachbarten Kolonie "Am Rübenkamp" geben Einblicke in den Alltag der Bergarbeiter.
Auf der Wiese neben dem Malakowturm gehen die kleinen Besucher heute noch „auf Schicht“. Mit Helm und typischer Bergmannskluft ausgerüstet, lernen sie auf „Zeche Knirps“ spielerisch den Betriebsablauf in einer Zeche kennen. Mit Malakowturm, Förderanlage, Stollen und einer Lorenhängebahn hat die Zeche Knirps alles zu bieten, was zu einem echten "Pütt" gehört. Gefördert wird zwar Kies statt Kohle, aber nach dem Koepe-Prinzip – einer Technik, die 1876 auf Hannover entwickelt wurde und noch heute weltweit im „echten“ Bergbau eingesetzt wird.
LWL-Museum Zeche Hannover
Günningfelder Straße 251
44793 Bochum
Deutschland
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